Prellungen erlitten
Der Lagerarbeiter fuhr ins Spital, dort wurden laut einer Information der Arbeiterkammer Prellungen an Kiefer und Kopf festgestellt. Der Mann wurde umgehend krankgeschrieben und befand sich daraufhin im Krankenstand.
Womit der Arbeiter nicht gerechnet hatte: Dass er aufgrund dieses Vorfalls seinen Job verlieren wird, nicht jedoch sein Vorgesetzter. Denn zwei Tage nach der Auseinandersetzung erhielt der Mann aus dem Bezirk Wels ein Entlassungsschreiben zugestellt. „Aufgrund des Vorfalls beenden wir das Dienstverhältnis fristlos“, wurde der Mitarbeiter mit knappen Worten vom Unternehmen vor die Türe gesetzt.
Wie die Arbeiterkammer berichtet, habe sich der Mann völlig fassungslos an die Rechtsabteilung gewandt. Da dieser glaubhaft und nachvollziehbar darlegen konnte, dass er keine Gründe für eine fristlose Entlassung gesetzt habe, intervenierte die Arbeiterkammer beim Unternehmen.
Anzeige bei der Polizei
Vorerst erfolglos, denn die Spedition behauptete, der Mitarbeiter habe eine Pflichtverletzung begangen, indem er seine Arbeitsstelle unbefugt verlassen und Werkzeug von sich weggeschleudert habe.
Allerdings hatte der Lagerarbeiter schon längst Anzeige bei der Polizei erstattet – im Zuge der Ermittlungen gestand der Schichtleiter letztlich ein, seinen Mitarbeiter geschubst und geschlagen zu haben. „Es war ein stressiger Tag, und ich bin etwas lauter geworden“, rechtfertigte er sich in den Einvernahmen. Zeugenaussagen und Videoaufnahmen untermauerten die Version des Mitarbeiters.
Die Argumentation des Unternehmens brach in sich zusammen, es musste dem Mitarbeiter nachträglich 6.000 Euro wegen der nachgewiesenen ungerechtfertigten Entlassung zahlen. AK-Chef Andreas Stangl betont: „Diskriminierungen sowie psychische und körperliche Gewalt am Arbeitsplatz müssen mit aller Vehemenz verhindert werden.“
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