Das (Ober-)Christkindl der Post

Grinsend wie ein Honigkuchenpferd sitzt Renate Rebhandl vor vier großen Alben – es sind Gästebücher, die jedes Jahr am Eröffnungstag vor dem Sonderpostamt Christkindl bei Steyr aufliegen. Rebhandl ist die Leiterin und blickt mit Begeisterung auf die Erinnerungen zurück.

Renate Rebhandl.
1994 hat die Bürokauffrau bei der Post begonnen. Nur ein Jahr später, 1995, stand sie das erste Mal hinter dem Schalter am Postamt Christkindl. „Das war plötzlich ganz was anderes als der normale Schalter-Alltag. Es dreht sich dort alles um Briefmarken und Touristen.“
Der 49-Jährigen aus Dietach hat es gefallen, sie blieb. Seit 2005 kümmert sie sich jedes Jahr darum, dass die Weihnachtspost in den sechs Wochen Öffnung (heuer noch bis 6. Jänner) rund läuft – dazu kommen reichlich Vor- und Nachbereitungen. „Es ist eine sehr arbeitsintensive Zeit.“
Keine Sammlerin
Aktuell wird sie von einem Team aus 15 Köpfen unterstützt. „Das Besondere ist, dass man den Menschen, die zu uns kommen, so einfach eine Freude bereiten kann. Mit einer schönen Briefmarke oder einem schönen Stempel“, schwärmt Rebhandl.

Das Postamt in Christkindl bei Steyr.
Sie selbst sammle zwar nicht, sagt sie. Eine Liebe zu Briefmarken habe sie aber trotzdem. So widmet sie sich auch außerhalb der sechs Wochen dem Thema: „Ich arbeite das restliche Jahr über in der kleinen Philatelie-Abteilung der Post.“ Zuständig ist sie für den Bereich von Oberösterreich bis Vorarlberg. Kommt eine neue Briefmarke heraus, werden etwa kurzfristig Sonderpostämter organisiert, immer dem Anlass entsprechend. „Das Sonderpostamt zur Briefmarke des Kartografen Peter Anich ist etwa in einem Museum. Dort verkaufen wir dann Erstausgaben.“ Das finde – im Gegensatz zum Sonderpostamt Christkindl – aber nur für wenige Stunden statt.
Alle Infos zum Sonderpostamt auf unsere.post.at.
Kommentare