Pflasterspektakel in Linz: Das Hutgeld ist die einzige Gage

Pflasterspektakel in Linz: Das Hutgeld ist die einzige Gage
Das Pflasterspektakel lockt heuer 111 Künstler aus aller Welt nach Linz. Mittlerweile Fixpunkt der Festivalszene, kam die Initialzündung von weit her – aus Marokko

Die Idee hatte der ehemaligen Linzer Kulturdirektor Siegbert Janko (78) bei einer Reise nach Marokko. Am zentralen Marktplatz in Marrakesch gab es ein buntes Festival: „Da waren Geschichtenerzähler und Schlangenbeschwörer – es war ein turbulentes Treiben“, berichtet Kathrin Böhm, die das Pflasterspektakel in Linz seit 2010 leitet.

Schlangenbeschwörer wurden dort zwar seit der Premiere 1986 noch nicht gesichtet, doch die Vielfalt an Künstlern ist groß. Sie reicht von Clown-Shows über Auftritte von Musikern und Figurentheater, Akrobatik und Feuershows – und all dies mitten in der Stadt. Mittlerweile gilt das Festival als Institution: Heuer findet das Pflasterspektakel bereits zum 35. Mal statt.

„In den ersten Jahren hatten wir einen Straßenmusikschwerpunkt“, erinnert sich Böhm. Über die Jahre habe sich das Festival aber stets weiterentwickelt, heute ist es ein Fixpunkt in der Kulturszene, die spezielle Form der Entlohnung inklusive: Von der Stadt werden die Straßenkünstler – abgesehen von Spesenersatz – nicht bezahlt, ihre Gage sind freiwillige Spenden der Zuschauer in ihre Hüte – das Hutgeld.

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