Diese Planung sei veraltet, betonen nun Anrainer und Klimaaktivisten. Über Entlüftungsanlagen sollen „Abgase in der Nähe des Bahnhofs ausgeblasen“ werden – das sei „ein Hohn in Zeiten des Klimawandels“, sagt Christian Trübenbach von der Initiative „Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!".
Die Wogen gehen bei den Anrainern auch hoch, weil sich die Asfinag für eine Entschädigungszahlung in das Grundbuch eintragen lassen möchte, dies komme einer „Enteignung nahe“, ärgert sich Anrainerin Anna Krotthammer, „denn ich darf ohne Zustimmung der Asfinag auf meinem Grundstück nichts mehr ändern, dadurch wird es als Verkaufsobjekt total uninteressant“
Sie stehe in „unfreiwilligem und ständigem Kontakt mit der Asfinag, obwohl ich nur hier wohne“, betont Krotthammer, unter deren Grundstück die Tunnelröhren durchlaufen werden.
Eine andere Anrainern klagt über Schäden an ihrem Haus in Form von Rissen. Diese seien durch Sprengungsarbeiten bei den Zufahrten der Westringbrücke entstanden, erzählt Sonja Mittermayr: „Die Gläser haben vibriert durch die Sprengungen.“
„Parkanlage zerstört“
Die Anrainer fühlen sich zu wenig eingebunden und fürchten um Grünoasen. „Der Südteil des historischen Bergschlößlparks wird zerstört“, betont Christian Trübenbach.
Altem Baumbestand, der so immens wichtig für die Frischluft der Linzer Innenstadt mit Tausenden Bewohnern sei, werde durch Grundwasserabsenkungen lebensnotwendiges Wasser entzogen, heißt es weiter.
Die Asfinag erklärt auf KURIER-Anfrage, dass alle vorgebrachten Punkte durch einen Sachverständigen geprüft wurden.
Um negative Wechselwirkungen zwischen den Tunnelanlagen und einer künftigen Abänderung der Bebauung dieser Grundstücke zu verhindern, bedürfen laut Bundesstraßengesetz alle Abänderungen der Zustimmung der Asfinag, heißt es.
Die Asfinag setze alles daran, „die Baumaßnahmen ohne Schaden für Dritte umzusetzen“. Die Entlüftung des Tunnels sei in einer Umweltverträglichkeitsprüfung „ausführlich geprüft“ worden und sei „aus humanmedizinischer Sicht unbedenklich.“
Darüber hinaus finden laut Asfinag im Bereich der Baustelle "selbstverständlich wieder vollumfängliche Wiederaufforstungen" statt.
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