Kammerspiele Linz: "Die Weiße Rose" als Jugendtheater

Sofie Pint (re.) als Sophie Scholl
Hans und Sophie Scholl gründeten Widerstandsbewegung in der NS-Zeit; starke Vorbilder für Jugendliche von heute

Was hätte ich gemacht? Wie konnte das alles passieren? Und wie wird man so starken Vorbildern gerecht? Fragen, auf die es nicht immer befriedigende Antworten gibt: Am Freitag feierte das Jugendtheaterstück „Die Weiße Rose“ in den Linzer Kammerspielen Premiere.

Auf Verbrechen aufmerksam machen

Darin wird anhand des Lebens und Wirkens der Geschwister Scholl die NS-Zeit erzählt. „Weiße Rose“ war der Name einer studentischen Widerstandsbewegung, die etwa mit Flugblättern auf die Verbrechen des Regimes aufmerksam machte.

Heidelinde Leutgöb zeichnet für die Inszenierung verantwortlich: „Es ist faszinierend zu sehen, wie diese jungen Menschen zu ihren Überzeugungen gestanden sind, im Wissen, dass das für sie den Tod bedeuten kann.“

Das Stück selbst ist „starker Tobak, geht einem sehr, sehr nahe. Aber es lässt uns nicht nur mit Traurigkeit, sondern auch mit einem Glauben an die Menschlichkeit zurück“, sagt Leutgöb, die nicht nur fürs Theater, sondern auch als Psychotherapeutin und Supervisorin in eigener Praxis in Linz arbeitet.

Kammerspiele Linz: "Die Weiße Rose" als Jugendtheater

Heidelinde Leutgöb

Vor „Die Weiße Rose“ inszenierte die 51-jährige Leutgöb das Jugend-Musical „Grimm!“, das soeben für den „STELLA*23“, den Preis für herausragende Leistungen in darstellender Kunst für junges Publikum, nominiert worden ist.

Inhaltlich wird zwischen der Zeit in der Widerstandsbewegung, der Kindheit und Jugend sowie dem Prozess gewechselt, es ist ein dichtes, intensives Stück, das die Autorin Petra Wüllenweber geschrieben hat. Grundlage dafür waren originale Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Verhörprotokolle.

Sofie Pint spielt Sophie Scholl, Alexander Köfner ist Hans Scholl, für die Kostüme zeichnet Renate Schuler verantwortlich.

Kommentare