Der Grund: Die Vermutung, dass es in den italienischen Restaurants, den Büro- und Geschäftsräumlichkeiten sowie auf einem Autoverkaufsplatz Spuren zu finden gibt, die auf Verbindungen zur italienischen Mafia wegen des Verdachts der Organisierten Kriminalität – genauer gesagt zur Ndrangheta in Kalabrien (siehe Grafik) schließen lassen würden.
Den Verdacht hegt die italienische Staatsanwaltschaft in Catanzaro (Kalabrien), die das Verfahren eingeleitet hat. Sie hat auch die Staatsanwaltschaften Linz und Steyr mittels europäischer Ermittlungsanordnung (EEA) ersucht, die Hausdurchsuchungen durchführen zu lassen.
In Linz läut kein Verfahren, erläutert die Sprecherin Ulrike Breiteneder: „Theoretisch könnten wir noch ersucht werden, selbst Ermittlungen zu führen.“ Allerdings sei nicht spruchreif, wie es in der Angelegenheit weitergehe. Die Ergebnisse werden jedenfalls den italienischen Ermittlern übergeben. Festnahmen hat es in Linz und Umgebung nicht gegeben.
Geschäftsmann distanziert sich
Ein anderer Italiener, der in Linz und Umgebung viele Lokale betreibt und mit der Sache nichts zu tun hat, zeigte sich auf KURIER-Anfrage über den Polizeieinsatz überrascht und bestürzt. Carmelo Surace erklärt in einer schriftlichen Stellungnahme: „Wir haben von den gestrigen Razzien aus den Medien erfahren. Als Geschäftsmann distanziere ich mich klar und mit aller Deutlichkeit von Geschäften der Organisierten Kriminalität. Bei Surace sind uns Werte wichtig. Ehrlichkeit im Geschäftsleben, aber auch im Miteinander lebe ich und fordere ich auch von meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Geschäftspartner ein. Leider gelingt dies nicht immer, was ich sehr bedauere. Ich bedanke mich bei allen, die uns bei Surace so wie bisher ihr Vertrauen schenken.“
Seitens der Polizei wurden übrigens auch Gäste, die sich zum Essen in den Lokalen aufhielten, auf mögliche Verbindungen kontrolliert. Zurzeit können sie jedenfalls wieder ungestört Pizza und Pasta genießen.
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