Digital-Uni Linz: Gründung bis Herbst "ein sportliches Ziel"

Digital-Uni Linz: Gründung bis Herbst "ein sportliches Ziel"
Der Vorsitzende der Privatuniversitäten Konferenz Karl Wöber fürchtet, dass es mit dem geplanten Start eng werden könnte.

In acht Monaten soll die neue TU Linz starten. Noch fehlen ein Rektor, Lehrpersonal sowie Curriculum. Nachdem der Rektor der Universität für Angewandte Kunst, Gerald Bast, wie berichtet, überraschend den Gründungskonvent verlassen hat, verschieben sich die Hearings für die Suche nach dem Gründungspräsidenten noch. Ein Lehrbetrieb ab Oktober sieht der Vorsitzende der Privatuniversitäten Konferenz, Karl Wöber daher als „sehr, sehr sportliches“ Ziel.

Wöber, seit 2007 auch Gründungsrektor der Modul University Vienna, merkt gegenüber der APA an, dass im Normalfall schon allein „Berufungsverfahren für das wissenschaftliche Personal zwischen sechs und 12 Monaten dauern“. Er sei 2005 zum ersten Mal kontaktiert worden und habe dann bis zum Start „seiner“ Privatuni zwei Jahre Vorlaufszeit benötigt.

Ferner gab er auch zu Bedenken, dass die neue TU Linz, das Institute of Digital Sciences Austria (IDSA), auch internationale Studierende ansprechen möchte. Für deren Rekrutierung benötige es ein „Marketing-Konzept“, denn die öffentlichen Universitäten werden vor allem von heimischen Studenten besucht und hätten bezüglich der neuen Zielgruppe „keine besondere Erfahrung“.

Im Fall der knapp neun Jahre alten Linzer Medizinfakultät war der Fahrplan ähnlich flott, allerdings absolvierten die ersten Jahrgänge die ersten vier Semester in Graz. Zuvor hatte man sich in Oberösterreich jahrelang für eine Medizin-Uni stark gemacht, schließlich wurde es „nur“ eine medizinische Fakultät an der bestehenden Johannes Kepler Universität (JKU).

Schweizer Vorsitzende bei medizinischer Fakultät

Im Juli 2013 einigten sich Bund, Stadt und Land über die Finanzierung, im August folgte der Ministerrats-, im Februar 2014 der Nationalratsbeschluss. Im März 2014 wurde der Neurobiologe Reto Weiler zum Vorsitzenden der Gründungskommission gewählt. Im Gegensatz zum Gründungskonvent der IDSA kamen er und seine Stellvertreterin Susanne Suter nicht aus Österreich, sondern aus der Schweiz.

Im September 2014 fand der offizielle Gründungsakt statt und man startete die Berufungsverfahren für Professoren. Oktober 2014 trat Ferdinand Hofstädter als erster Dekan und Medizin-Vizerektor sein Amt an. Zeitgleich - mit Wintersemester 2014/15 - wurde auch schon der Studienbetrieb für 60 angehende Mediziner aufgenommen, allerdings in Graz. Erst seit dem Wintersemester 2018/19 kann dass gesamte Medizinstudium in Linz absolviert werden. Vergangenes Jahr wurde der Med-Campus fertiggestellt. Aktuell werden 310 Studienplätze vergeben.

Kommentare