Baum wegen Festival gekappt: Großer Ärger bei Linzer Grünen

Baum wegen Festival gekappt: Großer Ärger bei Linzer Grünen
Veranstalter bedauern den "Fehler", Baum wurde mehr beschnitten, als geplant. Schaden soll wieder gutgemacht werden.

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Das Lido Sounds Festival findet heuer erstmals am Linzer Donauufer, genauer am Urfahraner Jahrmarktgelände, statt. Ein großartiges Line Up sorgte schon im Vorfeld für großes Interesse in der Musikszene. 

Während das Festival also schon im Vorfeld seine Schatten vorausgeworfen hat, wirft einer keinen Schatten mehr: Ein 30 Jahre alter Baum, der inmitten des Festival-Geländes gegen das ausdrückliche Verbot der Stadt noch am Donnerstag gefällt wurde. 

Für die Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger ein Affront.

Klares Verbot seitens der Stadt

"Das Bild sagt mehr als tausend Worte: Es ist gerade so als würde uns der Veranstalter mit dem in Rosa eingewickelten Baumstummel sagen wollen: Fuck you, Klimaschutz!“ 

Mehr lesen: Festival Lido Sounds in Linz: Star-Aufgebot an der Donau

Warum die Aufregung wegen des einen Baumes? Schobesberger: "Es gab im Zuge der Vorbereitungen für das Festival immer wieder Begehrlichkeiten, Bäume zu kappen oder gänzlich zu fällen, um Sichtbeziehungen insbesondere zwischen Bühne und Technikturm zu verbessern."

Von allen Verantwortlichen der Stadt sei unmissverständlich klargestellt, dass das nicht in Frage komme: "Das Jahrmarktareal ist im Sommer eine Hitzeinsel und braucht zur Aufenthaltsqualität dringend mehr Grün. Das bestehende Grün ist mit allen Mitteln zu schützen."

"Verantwortungslos"

 

Der Baum ist ein Sinnbild für Schobesberger, wie verantwortungslos in der Musikbranche mit der Zukunft umgegangen werde, auch sei diese Vorgangsweise nicht im Sinne der Künstler, ist sie überzeugt.

"Campino etwa, der Frontman der ‚Toten Hosen‘, tritt vehement für Klimaschutz ein." Dass er damit meine, einen Baum zu köpfen, um besser zur Technik zu sehen, könne sie sich nicht vorstellen. 

"Ein Fehler"

Die Veranstalter Arcadia Live GmbH nehmen den gekappten Baum auf ihre Kappe. "In der Nacht ist ein Baum
geschnitten worden – leider mehr, als wir geplant hatten. Wir möchten beteuern, dass uns dieser Vorfall enorm leidtut", übernehmen die Veranstalter die Verantwortung.

Vereinbart sei gewesen, dass der Baum ein wenig zurück gestutzt werden dürfe: "Aufgrund von Misskommunikation – beschneiden statt abschneiden – ist es zu dem bedauerlichen Vorfall gekommen. Menschliches Versagen, das wir natürlich auf unsere Kappe nehmen."

Arcadia versichert gegenüber dem KURIER, den Schaden "in Abstimmung mit der Stadt" wieder gut machen zu wollen.

Was Arcadia nicht auf sich sitzen lassen möchte: Der Vorwurf, Klimaschutz nicht ernst zu nehmen: "Unsere Eintrittskarte ist gleichzeitig Öffi-Ticket für den Nahverkehr in Linz, es gibt nur wassergespülte Toiletten ohne Chemie." Man achte auf Regionalität sowohl bei Bühne und Technik, als auch bei der Verpflegung von Künslern, Mitarbeitern und Gästen.  

 

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