Asylunterkunft in Linz-Urfahr hat die Vergangenheit hinter sich gelassen

Asylunterkunft in Linz-Urfahr hat die Vergangenheit hinter sich gelassen
Aus einem leerstehenden ehemaligen Bordell wurde in Linz-Urfahr ein neues Zuhause für Asylwerber geschaffen.

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Die Flüchtlingsunterkunft in Linz-Urfahr war in den letzten Tagen wieder in der Medienberichterstattung zu finden - allerdings zu einem Thema, das für das federführende Rote Kreuz eigentlich längst abgehakt ist. Früher war das Gebäude nämlich als "Pyramide" bekannt, ein beliebtes Bordell in der Rudolfstraße in Linz-Urfahr. Was nach der Eröffnung im vergangenen Sommer bei so manchem früheren Freier für Verwirrung sorgte.

Immer wieder klopften nach dem Einzug der insgesamt 26 Asylwerber fremde Männer an die Tür der Unterkunft. Sie waren auf der Suche nach den Frauen, die früher in dem Etablissement arbeiteten. Die jungen Bewohner mussten ihrem Gegenüber erklären, dass das Gebäude nun eine neue Funktion hatte.

Ein schwieriger Start für alle Beteiligten, der jedoch nie zu handgreiflichen Auseinandersetzungen führte. Das Rote Kreuz reagierte nach den ersten Vorfällen im Sommer und hängte einen Zettel an der Eingangstür aus, welcher erklärte, dass das ehemalige Bordell nicht mehr im Betrieb ist. Ein richtiger Schritt, wie sich schnell herausstellte; die Lage beruhigte sich umgehend, und die Asylwerber konnten sich seither in Ruhe in ihrem neuen Zuhause einleben.

Zuhause statt Bordell

"Jedes Gebäude hat eine Vorgeschichte", so Christian Hartl, Sprecher des Roten Kreuzes Oberösterreich. Wovon sich die Hilfsorganisation aber keine Grenzen setzen lässt; immerhin ist und bleibt es eine Herausforderung, passende Unterkünfte zu finden. 

Das Gebäude wurde von einem privaten Vermieter zur Verfügung gestellt, die räumliche Beschaffenheit war die ideale Basis für eine neue Asylunterkunft. Mit Unterstützung der Stadt Linz wurde das frühere Bordell zu einem sicheren Hafen, der jungen Menschen den Weg in eine neue Zukunft ermöglicht.

Was auch die früheren Kunden der "Pyramide" längst erkannt haben dürften. Zumindest haben seit dem Sommer keine Freier mehr an die Tür des Wohnheims geklopft. Und sogar den Hinweiszettel hat das Rote Kreuz am Dienstag abgenommen - denn der frühere Zweck des Gebäudes spielt schon längst keine Rolle mehr.

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