Asylquartier in Linzer Hotel: Nächste Woche startet die Belegung

UKRAINE: WIEN - HINTERGRUNDGESPRÄCH INNENMINISTERIUM "ANKUNFTSZENTRUM AUSTRIA CENTER VIENNA-MASSNAHMEN DER DORT VERTRETENEN ORGANISATIONEN FÜR KRIEGSVERTRIEBENE MENSCHEN AUS DER UKRAINE": ACHRAINER
BBU-Geschäftsführer Andreas Achrainer erklärt, warum in Linz aktuell Quartiere für Asylwerber benötigt werden.

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Ab nächster Woche wird das ehemalige Ibis-Hotel am Linzer Bahnhof  vorerst mit 20 Asylwerbern belegt. Das Hotel dient als Ersatz für vor allem in Wien wegfallende Unterbringungsplätze der Bundesbetreuungsagentur BBU.

Im Vorfeld gab es große Sicherheitsbedenken wegen des Standorts, denen allerdings auch die Linzer Polizei entgegengetreten ist. BBU-Geschäftsführer Andreas Achrainer erklärt die Pläne für Linz. 

KURIER: Wann kommen die ersten Flüchtlinge im Ibis an? 
Andreas Achrainer: In den nächsten Tagen, gerade laufen die letzten Vorbereitungen.
Also ab Anfang nächste Woche.

Wie viele werden kommen?
Zum Start werden es bis zu 20 sein. Von Beginn an ist eine 24-Stunden-Betreuung  durch unsere Mitarbeiter sichergestellt.

Wer kommt nach Linz?
Es werden alleinreisende Männer sein. 

Aus Afghanistan und Syrien?
Die Nationen sind noch offen. 

Bis zu 300 Plätze sind dort möglich. Wie viele werden es  im Endausbau  sein?
Das Hotel hat eine große Kapazität. Aber wir halten uns an die zugesagte 100-Personen-Grenze. Und  es  handelt sich um eine vorübergehende Vorhaltekapazität bis Jahresende. 

In der Unionstraße werden in dem ehemaligen Lehrlingsheim der ÖBB weitere 100 Personen einquartiert. 
Dieser Vertrag liegt noch beim Vertragspartner. Aber ja, dort sind bis zu 100 Plätze möglich. Aber auch das ist bis Jahresende befristet und soll unter anderem Frankenburg entlasten. 

Sind andere Projekte in Linz in Planung?
Das Land errichtet eine Unterkunft in der Lunzerstraße. Aber das hat nichts mit der BBU zu tun.

In Traun, nahe der Stadtgrenze zu Linz, wird ein Containerdorf für die Unterbringung von Asylwerbern errichtet. 
Diese Unterkunft wird vom Innenministerium errichtet und von uns betrieben. Das ist eine dauerhafte Einrichtung mit einem Vertrag über fünf Jahre. Dort entsteht Platz für 100 Personen. Wir sind in Gesprächen mit dem Bürgermeister, es wird dort noch weitere Informationen geben. Wir starten die Belegung in Traun nicht vor Juli.  

Verstehen Sie Kritik und Ärger, die Ihnen seitens des Bürgermeisters und der Politik in Linz entgegengebracht wird?
Ich verstehe die Ängste. Egal, wo wir eine Einrichtung aufsperren, gibt es zuerst diese Ablehnung. Es gibt immer die gleichen Befürchtungen. Man kennt die Menschen nicht, die kommen, davor hat man Angst.  Aber wir haben in Kindberg und in Braunau, wo es diese Angst auch gegeben hat, gezeigt, dass es gut funktioniert. Man soll die Menschen, die da kommen, nicht dämonisieren. Sie sind da, und wir als BBU wissen, was wir tun. Das Ziel dieser Menschen ist es, in Österreich aufgenommen zu werden. Sie haben kein Interesse, hier unangenehm aufzufallen. 

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