Linz und Steyr bleiben rote Hochburgen
Der rote Linzer Bürgermeister Klaus Luger legte am Sonntag viele Schritte zurück: Am Morgen beim Trainieren für den Linz-Marathon, am Vormittag beim Gang zum Wahllokal und am Nachmittag in seinem Büro, wo er beim Warten das ein oder andere Mal im Kreis lief.
Am Abend ist die Anspannung dann vorbei. Sein Ergebnis und auch das seiner Partei ist „unheimlich erfreulich“, wie er selbst sagt.
Anders als in Wien, NÖ und der Steiermark, werden die Bürgermeister in OÖ direkt vom Volk gewählt. Die Farbe der stärksten Partei im Gemeinderat und des Bürgermeisters müssen damit nicht zwingend ident sein. Wobei dies im Fall von Linz und Steyr dennoch so ist.
Bei der Bürgermeisterwahl erreichte Luger laut dem vorläufigen Ergebnis stolze 43,9 Prozent der Stimmen. Auf Platz zwei rangiert Vizebürgermeister Bernhard Baier (ÖVP) mit 16,6 %. Weit abgeschlagen mit 12 % ist Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ), der sich das erste Mal der Wahl stellte. Die grüne Kandidatin Eva Schobesberger liegt bei 14,4 %.
Stichwahl
Das Bild von 2015 wiederholt sich damit, denn auch vor sechs Jahren standen Luger und Baier sich in der Stichwahl gegenüber. "Ich nehme das Ergebnis mit viel Demut zur Kenntnis. Und bin beeindruckt, dass die SPÖ-Vorstellungen von Linz einen so großen Zuspruch erhalten“, sagt Luger.
Gemeint ist damit auch das Ergebnis der SPÖ auf Gemeinderatsebene. Auch hier erreichte sie ein Plus von 2,7 Prozentpunkten und kommt auf 34,7 %. Die ÖVP liegt mit 18,2 % auf Platz zwei, verlor aber 1,9 %. „Ein Minus schmerzt natürlich“, sagt Baier, der sich nun „kämpferisch auf die Stichwahl vorbereitet.
Die Grünen erreichten 16 Prozent. Die FPÖ erlangten mit Minus 10,7 % lediglich 14,2 %, ihren Themen bleibe sie dennoch treu. Die MFG „Menschen Freiheit Grundrechte“ holte sich mit vier Prozent zwei Gemeinderatsmandate.
Die rote Hochburg bleibt also rot. In die Stichwahl in zwei Wochen geht Luger mit einem guten Gefühl. Schon davor habe er damit gerechnet, hatte er doch neun Gegenkandidaten zu bezwingen.
ÖVP auf drittem Platz
Diese ist in Steyr nicht nötig. Laut vorläufigem Ergebnis übersprang der rote Bürgermeisterkandidat Markus Vogl die 50-Prozent-Hürde. Dass sich die SPÖ medienpräsent gegen die Schließung vom MAN-Werk einsetzte, dürfte sich also rentiert haben.
Auch für die Partei selbst. Diese legte (Auszählungsgrad von 67,2 %) 5,7 % zu und erreichte 47,8 %. Dahinter folgt die FPÖ mit 19,3 %, die auch hier ein Minus von 7,6 Prozentpunkten einstecken musste. Die ÖVP bleibt gleich auf 14,1 %. 6,6 % erreichten die Neos, 5,7 % die MFG.
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