Lichtermeer: Still Solidarität zeigen

Am 6. 2., werden auf dem Linzer Hauptplatz Kerzen entzündet; der öffentliche Verkehr wird nicht beeinträchtigt
Gedenken an Opfer der Pandemie; Einstehen für Menschen in Gesundheitsberufen

Keine Kuhglocken, keine Parolen, kein Lärm, keine Transparente und keine Flaggen: Wenn sich der Linzer Hauptplatz heute Abend füllt, passiert das still und mit Maske.

Rund 2.500 Menschen waren beim ersten „YesWeCare“-Lichtermeer Anfang Jänner mit dabei. Schon am selben Abend fragten viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach einer Fortsetzung. Heute, 6. 2., ist es ab 18 Uhr so weit.

Bessere Bedingungen

„Uns ist vollkommen klar, dass Applaus und Kerzen keine konkreten Maßnahmen ersetzen. Aber wir wollen mit diesem Lichtermeer auch auf unsere Petition aufmerksam machen, in der wir unter anderem bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung für jene Menschen fordern, die in Gesundheits- und Pflegeberufen arbeiten“, erklärt Beatrice Keplinger. Die Linzerin organisiert das Lichtermeer mit Barbara Mitterndorfer-Ehrenfellner in privater Initiative:

Lichtermeer: Still Solidarität zeigen

Initiatorinnen Mitterndorfer-Ehrenfelder (li.) und Keplinger

„Andere machen Yoga, mir war es schon immer wichtig, mich gesellschaftspolitisch zu engagieren.“ Die Versammlung werde sich deutlich von sämtlichen Coronaleugner-Demos abheben: „Auch Kinder sind bei uns willkommen und werden hier nicht angeschrien.“ Ein großer Wunsch: Alle sollen getestet kommen.

Der Ablauf der Veranstaltung ist simpel: Es gibt kurze Begrüßungsworte, danach spielt Musiker Marcus Wall auf seiner Violine. Gemeinsam werden Kerzen entzündet, dann gibt es fünf Minuten Stille: „Von dieser Solidarität geht eine große Kraft aus“, ist Beatrice Keplinger überzeugt, und: „Die Menschen sehnen sich nach Besonnenheit, Gemeinschaft und Hoffnung.

Lichtermeer: Still Solidarität zeigen

Eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, die auf einer Covid-Station arbeitet, schrieb uns nach dem ersten „YesWeCareLinz-Lichtermeer“, dass sie während der Schweigeminuten zu Tränen gerührt war. Sie empfand das Lichtermeer so positiv und meinte, dass sie wieder neuen Mut zum Weitermachen gesammelt hätte.“

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