Diese verantwortungsvolle Rolle wurde Tobias Lawal im Vorjahr nach dem Wechsel von Alexander Schlager zu Red Bull Salzburg überantwortet. „Ich bin sehr dankbar, diese Chance erhalten zu haben“, sagt der Steilaufsteiger. Er sei an die Aufgabe „mit großer Vorfreude, aber mit Demut herangegangen“.
Ursprünglich Stürmer
Der gebürtige Linzer hat bei Donau Linz zu kicken begonnen, als Stürmer. Weil deutlich größer als seine Alterskollegen, wurde er in der U12 zum Torhüter umfunktioniert. „Ich habe mich auf dieser Position rasch wohlgefühlt“, erinnert sich Lawal an seine Anfänge zwischen den Pfosten: „Ich bin natürlich froh, dass es so gekommen ist.“ Mittlerweile misst er 1,95 Meter und hat das Gardemaß für einen Tormann. Via Pasching wechselte Lawal mit 14 in die LASK-Akademie und ging in der Folge seinen Weg, erst zu den Juniors, dann in die Kampfmannschaft.
Debüt in Hütteldorf
Sein erstes Spiel als Profi absolvierte er im Herbst 2020 bei Rapid Wien. „Mein Debüt in Hütteldorf zu feiern, war ein besonderer Moment für mich, den ich nie vergessen werde.“ Und das trotz 0:3-Niederlage. „Er spiele eine richtig gute Saison“, attestiert Sageder seinem Keeper Beständigkeit auf hohem Niveau. Lawal habe „einen erheblichen Anteil“ an der guten Performance in der Defensive. Tatsächlich liegt es nicht an der Verteidigung, dass der LASK bis dato von 25 Spielen nur zehn gewonnen hat.
Offensive ist ein Problem
Es hapert in der Offensive: 27 Tore sind der mit Abstand schwächste Wert unter den sechs Klubs der Meistergruppe. Doch Lawal ist nun einmal seinerzeit Torwart geworden und nicht Stürmer geblieben. Einen guten Teil seiner Entwicklung schreibt Lawal Torwarttrainer Philip Großalber zu. Auch seine Kollegen Jörg Siebenhandl (34) und Lukas Jungwirth (19) vergisst er nicht zu erwähnen: „Wir sind ein eingeschworenes Team und unterstützen uns gegenseitig.“
Im Hier und Jetzt
Einen Karriereplan habe er nicht, sagt Lawal: „Ich versuche, im Hier und Jetzt zu leben und mich darauf zu fokussieren, was ich selbst beeinflussen kann.“ Fußball sei heutzutage schnelllebig, und es passiere mitunter Unvorhersehbares. Kurzum: Er wolle beim LASK einfach einen guten Job machen, „was die Zukunft dann bringt, wird sich weisen“. Immerhin hat er es, obwohl erst 23, bereits bis in die Nationalmannschaft geschafft. Im vergangenen Herbst wurde er von Teamchef Ralf Rangnick erstmals einberufen.
Schritt für Schritt
Der Weg dorthin verlief kontinuierlich: 2018 U-19-Auswahl, im Jahr darauf U-20 und weitere zwei Jahre später U-21-Nationalteam. Bei der im Juni startendenden EM in Deutschland dabei zu sein, sei klarerweise ein Riesenziel, sagt Lawal. Wenn es ihm gelinge, weiterhin mit Leistung zu überzeugen, traut ihm das Ex-Coach Sageder jedenfalls zu. „So oder so bin ich überzeugt, dass Tobias seinen Weg machen wird.“ Es gehe für ihn darum, sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln: „Dann kann er in seiner Karriere sehr viel erreichen.“
Kommentare