Laut, unterhaltsam und plötzlich hip: Phänomen Blasmusik

Laut, unterhaltsam und plötzlich hip: Phänomen Blasmusik
Zwei Tage lang sind heimische Ensembles und Kapellen in Linz unterwegs. Tracht ist Uniform und gute Laune Pflicht.

In den letzten Jahren erlebt sie ein absolutes Hoch. Blasmusik ist plötzlich nicht mehr verstaubt und langweilig, sondern hip, cool und im Trend.

Dazu tragen diverse, zeitgenössische Bands wie etwa „Meute“ bei, die der Blasmusik ein neues Kostüm verpassen. Dazu tragen Festivals wie das höchst erfolgreiche Woodstock der Blasmusik bei.

Und dazu trägt auch das Landesmusikfest des oberösterreichischen Blasmusikverbandes bei. Alle zehn Jahre ist das eine Leistungsschau der heimischen Kapellen, Musikvereine und Ensemble in der Landeshauptstadt – mit ganz viel Freude, Begeisterung und Gaudi.

Alle in Tracht

Kommendes Wochenende ist es wieder so weit: Am 13. und 14. Juli werden zahlreiche Musikerinnen und Musiker in Tracht Linz zum Klingen und Tanzen bringen.

„Das ist ja das Besondere an Blasmusik: Sie verbindet, unterhält und ist traditionell“, sagt Hermann Pumberger, Präsident des oö. Blasmusikverbandes, selbst Musikschuldirektor und Kapellmeister.

Laut, unterhaltsam und plötzlich hip: Phänomen Blasmusik

Viele Schauplätze in der Stadt werden am Samstag bei freiem Eintritt zur Bühne. 16 Orchester und Ensembles lassen aufhorchen, unter anderem am Hauptplatz, am Pfarrplatz und am Martin-Luther-Platz. Von 16 bis 18 Uhr gastiert die mittlerweile sehr bekannte „Wüdaramusi“ im Klosterhof.

Laut, unterhaltsam und plötzlich hip: Phänomen Blasmusik

Am Samstagabend wird es festlich: Bei der Symphonic Night wird die Blasmusik direkt vorm Linzer Mariendom in einen festlichen Rahmen gehoben und zum Konzerterlebnis der besonderen Art. Da die Veranstaltung nur alle zehn Jahre stattfindet, sei es natürlich spannend, wie alles angenommen werde, sagt Pumberger.

Uraufführung im Dom

Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen des Doms: Dort findet nämlich die Uraufführung der neu komponierten Messe der „Barmherzigkeit“ statt, für die der oberösterreichische Komponist und Dirigent Thomas Doss verantwortlich zeichnet:

Mehr als 250 Musikerinnen und Musiker sowie Sängerinnen und Sänger der Stadtkapelle Bad Hall, des Musikvereins Ried im Traunkreis, des Musikvereins Maria Neustift und ein riesiger Chor sind daran beteiligt. Am 24. August wird das Werk übrigens im Rahmen der Heiligen Messe im Petersdom in Rom aufgeführt.

479 Kapellen
Der oö. Blasmusikverband wurde 1948 gegründet, gliedert sich in 16 Bezirksverbände mit gesamt 479 Musikkapellen und mehr als 25.300 aktiven Musikerinnen und Musikern

Jugendarbeit
12.400 Jugendliche sind in OÖ Musikvereinen aktiv, 2023 gab es  rund 28.000 Proben, 2.200 Leistungsabzeichen wurden vergeben. Der Verband veranstaltet viele Wettbewerbe

„All diese Sachen zeigen so gut, wie wichtig Blasmusik speziell für die Regionen ist“, zeigt sich Pumberger überzeugt. „Im Mittelpunkt steht immer die Musik, alles ist genauso wichtig, ergibt sich aber ganz natürlich“. Wie etwa gemeinsam an etwas zu arbeiten, Freundschaften, die gesellschaftlich-soziale Komponente eben.

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