Kunstdieb warf Kreisky-Bild in einen Bach

Dieses von Werner Horvat gefertigte Kunstporträt von Bruno Kreisky will der Dieb im Wasser versenkt haben.
Verwirrter bekannte sich zur Tat im SP-Klub, verweigerte aber eine Wiedergutmachung.

An der Wand vor dem Eingangsbereich des SPÖ-Landtagsklubs in Linz fällt vor allem ein kahler Fleck ins Auge. Er ist 50 mal 50 Zentimeter groß und viereckig. Rundherum sind sieben bunte Bilder des oö. Künstlers Werner Horvath zu sehen. Seine Komposition soll an die Grundwerte der Sozialdemokratie erinnern. Das Ensemble ist aber nicht mehr komplett: Es fehlt das achte Werk.

In der Vorwoche hing an der nun leeren Stelle noch ein modernes Kunstporträt, auf dem das Gesicht des ehemaligen Bundeskanzlers Bruno Kreisky (SPÖ) neben einer kurvigen Straßen und der Aufschrift Zukunft zu sehen war. Seit dem Wochenende gilt dieses als verschollen.

Wie berichtet, hatte ein zunächst unbekannter Mann das Werk kurzerhand abgehängt und fortgetragen. Eine Überwachungskamera filmte den älteren Herrn dabei, als er das Linzer Landhaus verließ. In den vergangenen Tagen appellierte die Spitze des SP-Landtagsklubs via Medien an den Täter, das Bild umgehend zurückzubringen. Dieser Aufruf und die Drohung, ansonsten Strafanzeige zu erstatten, brachte das Bild zwar nicht wieder, aber immerhin eine Überraschung: "Am Mittwoch ist ein Mann gekommen, der seinen Namen genannt und sich zum Diebstahl bekannt hat", sagt Klubsprecher Andreas Ortner. Der offenbar stark verwirrte Akademiker erklärte, das Bild – einer Eingabe zufolge – in einen Bach geworfen zu haben. "Zur Wiedergutmachung des Schadens war er aber nicht bereit." Aus dem Grund musste der Polizei am Donnerstag eine Sachverhaltsdarstellung übermittelt werden. Ortner: "Wir hätten diesen Fall lieber ohne Anzeige aus der Welt geschafft."

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