Kulinarische Sommerreise auf dem „Schwarzen Schiff“
Große Küche im schattigen Gastgarten
Marco Barth und Sebastian Rossbach führen die meiste Zeit das Rossbarth in der Linzer Innenstadt.
Marco Barth und Sebastian Rossbach führen die meiste Zeit das Rossbarth in der Linzer Innenstadt.
Für den Sommer haben sie das Lokal „Zum schwarzen Schiff“ am Urfahraner Donaustrand wiederbelebt. Und es ist mehr als eine sommerliche Alternative.
Die weißen Kieselsteine knirschen unter den Schritten des überaus freundlichen Personals, der Blick schweift vom Schloss über die Brückenkopfgebäude zur Nibelungenbrücke.
Fünf riesige Kastanienbäume sorgen im klassischen Wirtshausgarten auch bei der Hitzewelle für ein erträgliches Klima, unter dem moosbewachsenen Dach geben die Fenster einen Blick in die Küche frei. Das Wirtshausgedeck (12,20 Euro mit Speck) hebt die Wohlfühlstimmung noch mehr.
Frisches Brot vom Brandl, würziger Speck vom Thomabauer, ein kräftiger Erdäpfelkas und eingelegtes Gemüse, dazu feines Butterschmalz. Herz, was willst du mehr? Eine Portion reicht übrigens als Vorspeise für zwei. Fürs Auge und den Gaumen angerichtet ist die Gusentalforelle (17,60 Euro) – die Verjus-Marinade und der Kohlrabi kommen richtig gut zur Geltung.
Schwierig die Entscheidung für das Hauptgericht. Faschierte Laibchen (19,80), Backhendl von der Keule (24,90 Euro), Pilzrahmgulasch (18,90) klingen gut. Es werden Krautfleckerl (14,90 Euro) und Fregola Sarda (17,90, mit Seesaibling 27,90). Die Krautfleckerl kommen mit einer eleganten Süße und viel Kümmel – eine klassisch gute Kombi, weil der Kümmel nicht dominiert.
Der Seesaibling von Armin Schöffl ist kross gebraten, aber saftig geblieben. Und das Fregola Sarda aus Buchweizen in einer farb- und geschmacksintensiven Sauce aus Zitrusfrüchten kann nirgendwo in Italien besser schmecken als in Linz am Donaustrand.
Besonders bemerkenswert: Die große Weinauswahl und viel mehr noch die großartige Weinberatung. Anfang des Sommers sind noch Bestände vom Rossbarth verfügbar. Wir bekommen einen Riesling Kabinett Heiligenbluter Berg aus Rheinhessen, danach wird auf Nachfrage auch ein Flaschenwein zur glasweisen Verkostung geöffnet. Und das zahlt sich aus: Ein „Haloze“ von Vino Gross, einem slowenischen Weinbauern. Der Wein besteht aus 70 Prozent Blaufränkisch und 30 Prozent Furmint (ja, wirklich). Und bietet ein völlig neues Weinerlebnis.
Ja, die kulinarische Reise am „schwarzen Schiff“, der Rossbarth'schen Sommerresidenz, ist mehr als eine Alternative. Ahoi.
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