Künstlerische Begegnungen – ganz ohne Berührungsängste

Künstlerinnen und Künstler werden die Linzer Innenstadt beleben
Ab 21. Juni findet mit "sicht:wechsel" ein internationales Kulturfestival in Linz statt – für alle mit und ohne Beeinträchtigungen.

Theater, Tanz, Performance, Musik, Bildende Kunst und Literatur – wenn von 21. bis 25. Juni das Kulturfestival "sicht:wechsel" Linz bereichert, ist mit besonderen Begegnungen zu rechnen. Zum vierten Mal wird die Stadt zum Zentrum von Kunst von, mit und für Menschen mit Beeinträchtigung. Internationale und heimische Ensembles zeigen auf selbstbewusste Weise ihre Produktionen – auf den Bühnen, in Ateliers und heuer auch erstmals im öffentlichen Raum.

Unter dem Motto "stadtwärts" gibt es nämlich zahlreiche künstlerische Aktivitäten in der Linzer Innenstadt. Dadurch ist eine unmittelbare Begegnung der Künstlerinnen und Künstler mit der Bevölkerung möglich, und das soll wiederum einen neuen Blick auf Menschen mit Beeinträchtigung schenken. Da spielt zum Beispiel die Theater-Gruppe "Die Schrägen Vögel" ihr Stück "Straßenwahn" in einem Bim-Waggon (24. 6., 15.45 Uhr). Oder die "Ich bin O.K." Dancecompany Wien bringt mit den Urban Artists Linz das Tanzstück zeitLUPE auf den Taubenmarkt (23. und 24. 6., 15 Uhr). Der City Park Linz wird am 24. 6. ab 15 Uhr zum Autorenpark: An zehn Plätzen lesen zeitgenössische Autoren aus Oberösterreich zusammen mit den Malaria-Literaten des Diakoniewerkes Gallneukirchen aus ihren Werken.

Werkschau

Die Ausstellung "außer.gewöhnlich – Oberösterreichische Art Brut" wird in den Auslagen zahlreicher Geschäfte in der Linzer Herrenstraße und im Kassenfoyer der Allgemeinen Sparkasse Oberösterreich eine unmittelbare Begegnung mit Kunst von Menschen mit Beeinträchtigung ermöglichen und zugleich eine Werkschau heimischer Kunstwerkstätten darstellen.

Besonderes Highlight auf der Bühne ist das Gastspiel "Der gute Mensch von Downtown", das das Theater RambaZamba aus Berlin frei nach dem Brechtschen Klassiker "Der gute Mensch von Sezuan" adaptiert (21. 6., 19 Uhr, Kammerspiele). Mit dabei ist übrigens auch TV-Star und Tatort-Kommissarin Eva Mattes. Wenn die britische Tänzerin Claire Cunnigham am 23. 6., 20 Uhr, in der BlackBox des Musiktheaters auftritt, sieht das Publikum eine Besonderheit: Cunningham tanzt auf Krücken und widmet ihr Solo-Stück "Give me a reason to live" den Opfern des NS-Euthanasieprogramms T4.

INFO 21. bis 25. Juni, Infos und Tickets auf www.sicht-wechsel.at

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