Kritik an Nasenbärhaltung im Zoo Linz

Kritik an Nasenbärhaltung im Zoo Linz
Die Organisation EndZOO prangert unkontrollierte Zucht und ein zu kleines Gehege an. Zu Unrecht, meinen die Betreiber.

Die umstrittene TierschutzorganisationEndZOO“ nimmt die Nasenbär-Haltung im Linzer Tiergarten  ins Visier. Laut Angaben des Vereins sollen dort  im Vorjahr Jungtiere „in tierschutzwidriger Haltung untergebracht“ worden sein. Konkret wird beanstandet, dass bei unangemeldeten Besuchen zwischen August und Dezember 2011 fünf im April geborene Nasenbären auf „nur“ 30 Quadratmetern gehalten worden seien.

„Das ist keine tierschutzkonforme und gesetzestreue Unterbringung – eine solche Haltung kann zu gesundheitlichen Schäden und zur erheblichen Einschränkung des Wohlbefindens der Kleinen führen“, behauptet EndZOO-Sprecher Frank Albert.
Er mutmaßt, dass „eine offenbar unkontrollierte Fortpflanzung“ verantwortlich für den angeblichen Platzmangel sei und fordert „effektive Geburtenkontrollen“.

Gesetzeskonform

Die Verantwortlichen des Tiergartens fühlen sich zu Unrecht in ein schiefes Licht gerückt. „Der Herr Albrecht ist leider sehr extrem, er möchte am Liebsten das Ende aller Zoos erreichen“, betont Zoo-Direktorin Juliane Thurner. Auch ihre Kollegen in Salzburg und Schönbrunn seien von ihm mit Vorwürfen bombardiert worden. „Wir werden zum Glück aber auch von tatsächlichen Experten kontrolliert und rangieren nicht umsonst unter den Top-Tierparks.“
In Linz gibt es sieben erwachsene Nasenbären (vier kastrierte und ein zeugungsfähiges Männchen sowie zwei Weibchen), die in einem 70-Quadratmeter-Gehege un-
tergebracht seien. Thurner: „Laut Tierschutzgesetz müsste es  nur 60 m² groß sein.“

Die im Vorjahr geborenen Jungen seien im Herbst nur vorübergehend in dem 30 m² großen Ausweichquartier gehalten worden. Sie wurden Tage später an den Zoo Herberstein (Steiermark) und den Zoo der Stadt Haag (NÖ) abgegeben. „Für den Nachwuchs haben wir noch immer einen guten Platz gefunden.“
Auch Zoo-Präsident Christopher Böck wehrt sich gegen den Vorwurf „auf Teufel komm raus“ für Jungtiere zu sorgen: „Wir züchten nur jene Arten, die von anderen Zoos auch nachgefragt werden.“

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