Komplizierter Eingriff rettete steirische Krebspatientin
Über einen Sieg im Kampf zwischen Leben und Tod darf sich ein oberösterreichisches Ärzteteam gemeinsam mit einer steirischen Krebspatientin freuen. Medizinische Fachkompetenz unterstützt durch moderne Technologie im Zuge einer Lungenoperation und nicht zuletzt ihre eigene mentale Stärke retteten der 60-jährigen Karin Pilz das Leben.
Sieben Jahre nachdem ihr aufgrund einer Krebserkrankung ein Lungenflügel entfernt werden musste, war die Liezenerin mit der nächsten Hiobsbotschaft konfrontiert. Auch im linken Lungenflügel wurden im Lungenzentrum des Klinikums Wels-Grieskirchen erste Metastasen diagnostiziert.
Nach interdisziplinärer Beratung der Ärzte entschloss man sich zur Operation. Nicht ohne ein erhebliches Risiko einzugehen. Wegen des bereits fehlenden Lungenflügels ist während des Eingriffs die Beatmung nicht möglich. Also muss das Blut über eine außerhalb des Körpers befindliche Membranlunge mit Sauerstoff angereichert werden. Das vom Patienten ausgeleitete venöse Blut wird nach der extrakorporalen Membran-Oxygenierung (ECMO) ins Blutgefäßsystem zurückgeleitet.
Covid-Patienten
Die ECMO-Technik nutzen die Lungenspezialisten in Wels und im Linzer Kepler-Uni-Klinikum derzeit höchst effizient auch bei Covid-Intensivpatienten.
Die Experten der beiden Spitäler, angeführt vom Linzer Uni-Professor Andreas Zierer (Gefäß- und Thoraxchirurgie) und dem Welser Primar Josef Eckmayr (Lungenkrankheiten) nahmen den schwierigen Eingriff dann erfolgreich vor. Noch am OP-Tisch konnte man die Patientin aufwecken und wieder selbstständig atmen lassen.
Lediglich drei gelungene derartige Lungenoperationen hatten bis dahin im Linzer Kepler-Uni-Klinikum stattgefunden. In Österreich ist nur ein weiterer erfolgreicher Eingriff aus dem Wiener AKH gemeldet worden.
Körperliche und seelische Belastung für die Patienten seien bei solchen Eingriffen enorm, betonen die Mediziner und streichen die sehr positive Einstellung und Mitarbeit von Karin Pilz als wesentlich hervor.
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