Kommission entscheidet über Welser Magistratsdirektorin

Renate Kamleithner hat derzeit nicht vor, ihren Posten freiwillig zu räumen
FPÖ-Stadtchef gab Gutachten über fachliche Eignung von SPÖ-naher Spitzenbeamtin in Auftrag. Vorzeitige Abberufung scheint möglich.

Seit dem Bürgermeisterwechsel in Wels im Oktober des Vorjahrs von Peter Koits (SPÖ) zu Andreas Rabl (FPÖ) soll es zwischen dem neuen Stadtchef und der SPÖ-nahen Magistratsdirektorin Renate Kamleithner gewaltig rumoren. Die Atmosphäre zwischen beiden galt aber schon zuvor als belastet. Die persönliche Abneigung ließ jeder dem jeweils anderen offenbar häufig auch spüren.

Unmittelbar nach seinem Amtsantritt fühlte Rabl sich beispielsweise von Kamleithner brüskiert, weil diese – anstatt ihm bei der Magistratsreform fachlich zur Seite zu stehen – einen mehrwöchigen Australien-Urlaub antrat und dann ebenfalls mehrere Wochen im Krankenstand war. Rabl wiederum erteilte der Magistratsdirektorin in Zusammenhang mit Presse-Auskünften einen Maulkorb.

Eine von Kamleithner noch im Urlaub gegenüber dem KURIER angekündigte vorzeitige Kündigung machte sie schließlich nicht wahr. Sie ist in ihrer Position noch bis Ende April 2017 bestellt und aktuell auch nicht mehr gewillt, freiwillig den Posten zu räumen. Magistrats-Insidern zufolge will Rabl sie unbedingt aber vorher loswerden.

Am Montag teilte der Stadtchef Kamleithner offiziell mit, dass nun zwei Gutachten – zur Frage ihrer vorzeitigen Abberufung und zu ihrer Nicht-Weiterbestellung – eingeholt werden. Eine weisungsfreie Kommission soll binnen einer Woche zusammentreten und den Erfolg ihrer bisherigen Funktionsführung – vor allem in fachlicher und innerdienstlicher Hinsicht – beurteilen. In weiterer Folge sollen die Gutachter eine Empfehlung aussprechen, ob Kamleithner vorzeitig abzuberufen ist – oder ob sie auch nach Ablauf ihres Bestelldatums wieder bestellt werden soll.

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