Elf Siege
Die Serie bestand aus insgesamt zwölf Rennen, ganze elfmal stand das Duo auf dem Podium. Fünf Siege sowie je drei zweite und dritte Plätze bescherten auch Platz eins in der Teamwertung. „Bis zur Saisonmitte war es relativ eng“, lautet Koflers Fazit. Maserati habe ebenfalls einen guten Job gemacht. „Es ging die ganze Zeit hin und her. In der zweiten Hälfte konnten wir aber den Unterschied machen.“ Koflers Dank geht in zwei Richtungen: KTM liefert das Auto rennfertig, Wartung und Abstimmung mit den Fahrern erfolgen durch das oberösterreichische Team MZR (Motorzentrum Ried). „Was mich unglaublich stolz macht, ist die Entwicklung der gesamten Crew, angeführt von Teamchef Klaus Binder“, schwärmt der frischgebackene Europameister.
Angefangen hat alles im Kartsport. Mit gerade einmal 15 wurde Kofler erstmals Europameister. Damals ließ er zwei Konkurrenten hinter sich, die es später zu Weltmeistern in der Formel 1 bringen sollten: Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Selbstverständlich sei für ihn in jungen Jahren die Königsklasse ein Ziel gewesen, erzählt Kofler. „Aber nach oben wird die Luft dünn.“ Auch so hat sich der Hausruckviertler auf vielen Rennstrecken der Welt behauptet. Nach einigen Jahren im Junior-Team von Red Bull war er in diversen Formel-Klassen unterwegs, gewann 2001 die Formel BMW und 2003 das Weltfinale in der Formel Renault.
KTM-Werksfahrer
„Ich habe versucht, meine Passion in das Berufliche umzuwandeln“, ist Kofler mit dem Verlauf seiner Karriere durchaus zufrieden. Seit 2007 steht er als Test- und Werksfahrer in Diensten von KTM. An allen Vierradfahrzeugen, die das Unternehmen entwickelt hat, mitgewirkt zu haben, freue ihn besonders. Der X-Bow (Crossbow), das erste Auto des Motorradherstellers in Mattighofen (Bez. Braunau), ist ein Leichtgewicht.
Die Rennserie gibt es seit 2020, im Vorjahr kam der Sportwagen für die Straße auf den Markt. Der GT2 wiegt je nach Rennstrecke Plusminus 1.190 Kilo und ist das leistungsstärkste Modell. Die 600 PS auf den Asphalt zu bringen und zu beherrschen, erfordert hohes fahrerisches Können. Jedes Rennen geht über 50 Minuten, gut zur Hälfte gibt es einen Boxenstopp samt Fahrerwechsel. In der Regel hat Kofler zwischen Minute 27 und 30 an seinen Partner übergeben.
Nürburgring
„Nach langer Zeit bei KTM ist es schön, einen hochwertigen Titel einzufahren“, sagt Kofler. Die Wiederholung sei klarerweise ein Ziel. Auch die Langstreckenserie auf der Nürburgring-Nordschleife, die er heuer ausgelassen hat, reize ihn. Keine Rede von Pension.
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