Kletterunfall: Eltern erfuhren im Urlaub vom Tod ihrer Tochter

Bärenschützklamm
Michaela G.(24) stürzte 50 Meter in die Tiefe. Ihre Familie erreichte die Horrornachricht in Kroatien.

Fassungslosigkeit bei Familie G. in Kleinraming (Bezirk Steyr-Land, OÖ): „Wir haben im Urlaub von Michaelas Tod erfahren, sind erst heute wieder nach Hause gekommen. Ich weiß nicht, wie es zu dem Unfall kommen konnte“, sagt der Vater der verstorbenen Michaela, Franz G. Sein Bruder Hubert ringt ebenfalls mit den Tränen: „Michaela war eine ausgezeichnete Sportlerin, ich kann mir das alles nicht erklären.“

Die 24-Jährige, die seit einigen Jahren in Graz studierte, war am Mittwoch mit ihrer Freundin Manuela V. zu einer Klettertour auf den Rampenwulst nahe der Bärenschützklamm (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, Steiermark) aufgebrochen.

Rucksack verloren

Die beiden Studentinnen hatten den Aufstieg auf der „Grastöterdiagonale“ eigentlich schon hinter sich, als Michaela plötzlich ihren Rucksack verlor. Er kullerte über eine Böschung und blieb in einer Felswand hängen. Um die Tasche zu holen, kehrte die Oberösterreicherin um, stieg allein und ungesichert in die Wand. Dabei dürfte sie den Halt verloren haben, rutsche aus und stürzte etwa 50 Meter in die Tiefe.

Ihre Begleiterin verständigte sofort die Einsatzkräfte, die schließlich mit einem Hubschrauber an der extrem schwer zugänglichen Unfallstelle eintrafen. Doch die Reanimationsversuche des Notarzts blieben erfolglos: Michaela G. hatte bei dem Aufprall auf dem Fels so schwere Verletzungen erlitten, dass sie vermutlich auf der Stelle tot war.

Krisenintervention

Manuela V., die den Todessturz ihrer Freundin mitansehen musste, wurde von einem Alpinpolizisten ins Tal begleitet. Die gebürtige Innsbruckerin erlitt einen schweren Schock und wurde vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuz betreut.

Wie genau es zum tragischen Kletterunfall von Michaela G. kommen konnte, versuchte die Alpinpolizei am Donnerstag zu klären. Ein Beamter stieg erneut zur Unfallstelle auf.

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