Kleine Kraftpakete

Kleine Kraftpakete
2016 ist weltweit das Jahr der Hülsenfrüchte. Linsen, Bohnen und Co. sind echte Multitalente. Was können sie, wem helfen sie und was kocht man damit?

In der österreichischen Küche und Gastronomie werden sie bis dato noch sträflich vernachlässigt. Dabei sind die kleinen Kraftpakete vielseitig einsetzbar, gesund und schmackhaft. Auch deswegen hat die UNO das Jahr 2016 zum Jahr der Hülsenfrüchte erklärt – um auf die vielen Vorteile aufmerksam zu machen.

Günstig und gut

"Hülsenfrüchte sind eine wichtige Eiweißquelle und eine tolle Alternative zu Fleisch. Sie sind kostengünstig, lange lagerbar und der Körper kann diese pflanzliche Eiweißquelle sehr gut nutzen, vor allem dann, wenn die Hülsenfrüchte mit Kartoffeln oder Getreide kombiniert werden". Martina Honsig ist Ernährungswissenschaftlerin beim Land Oberösterreich, Abteilung Gesundheit, und weiß Bescheid über all die Goodies, die Hülsenfrüchte für unseren Körper mitbringen.

"Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Erbsen und Sojabohnen sind auch extrem fettarm und machen lange satt, sind also unbedingt empfehlenswert für Menschen mit Übergewicht oder solche, die einfach vorbeugen möchten", erklärt die Expertin. Ein weiteres Plus: "Die löslichen Ballaststoffe in den Hülsenfrüchten. Sie regulieren die Verdauungstätigkeit und bewirken eine Senkung der Blutfette." Dass sie bei manchen Menschen Blähungen verursachen, stimme natürlich, wobei es auch einen Gewöhnungseffekt gebe. "Und wer Hülsenfrüchte mit Gewürzen wie Kümmel, Anis, Fenchel, Koriander oder Thymian kombiniert, nimmt dem Ganzen den sprichwörtlichen Wind aus den Segeln," sagt Martina Honsig.

Was können sie noch, diese Multitalente? "Hülsenfrüchte helfen auch bei der Blutzuckerregulation, da sie den Blutzuckeranstieg verzögern, und sind daher auch für Diabetiker bestens geeignet. Die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe wie Isoflavone wirken unter anderem krebshemmend."

Vorsichtig dosieren müssen nur Menschen mit erhöhter Harnsäure oder Gicht. Alle anderen, die Wert auf ihre Gesundheit legen, können Linsen, Bohnen und Co. mehrmals pro Woche in ihren Speiseplan einbauen.

Und das machen die Profis aus Hülsenfrüchten: Georg Roscher, Wirt und Küchenchef beim Ganglwirt in Linz-Urfahr/Engerwitzdorf (www.ganglwirt.at) hat für KURIER-Leserinnen und -Leser ein gesundes Rezept mit Linsen kreiert. Gerne nachkochen und genießen!

Zutaten (für vier Personen): 600 g Saiblingsfilet, Salz, Pfeffer, Zitrone. Gemüse: 150 g Linsen, drei Karotten, eine Schalotte, ein Spritzer Weißwein, 200 ml Gemüsefond, Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer, 1 EL Tomatenmark, Basilikum, eine Butterflocke, 2 EL Sauerrahm. Spinat-Polenta: 125 g Polenta (Maisgrieß), 125 g Spinat, ca. 250 ml Gemüsefond, Salz, Muskatnuss, Butterschmalz zum Braten.

Zubereitung: Für das Rüben-Linsengemüse die Karotten schälen und in kleine Würfel schneiden. Danach die Schalotten kleinwürfelig schneiden. Etwas Rapsöl erhitzen und die Schalotten mit den Karottenwürfeln farblos anschwitzen. Die Linsen beigeben und mit etwas Weißwein ablöschen. Den Gemüsefond dazugeben. Mit Salz, Pfeffer, Tomatenmark und Kreuzkümmel würzen und danach die Butter beigeben und sämig einkochen, bis die Karotten und Linsen gar sind.

Für die Polenta den Spinat putzen und von den Stielen befreien. Im Salzwasser kurz blanchieren, im Eiswasser abschrecken. Danach in feine Streifen schneiden. Gemüsefond aufkochen, Polenta einrühren und unter ständigem Umrühren ca. vier Minuten kochen lassen. Salz und Muskatnuss und den Spinat einarbeiten. Auf eine Alufolie stürzen und zu einer Rolle formen, einwickeln und ruhen lassen. In zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden und mit Butterschmalz in der Pfanne knusprig anbraten.

Die Saiblingsfilets entgräten und trocken tupfen. Mit Zitrone Salz, Pfeffer würzen. Auf der Hautseite leicht mehlieren und knusprig braten, kurz wenden. Danach auf dem Rüben-Linsengemüse und der Polenta anrichten.

Mahlzeit!

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