Fünfköpfige Familie vor Vergiftungstod gerettet

Die Feuerwehr entlüftete das Einfamilienhaus
Defekte Therme: Familie wird nun in Druckkammer in Grazer Uni-Klinik behandelt.

Dramatische Szenen haben sich in der Nacht zum Samstag in einem Einfamilienhaus in Pettenbach, Bezirk Kirchdorf, abgespielt: Während die Bewohner schliefen, trat Gas aus einer defekten Therme im Keller aus und verteilte sich nach und nach in alle Räume.

Nur weil die Mutter gegen zwei Uhr Früh mit Vergiftungssymptomen wie Übelkeit und Schwindel erwachte, konnte eine Tragödie verhindert werden. Die 38-Jährige weckte ihren Ehemann (40) und ihre drei Kinder – zwei Burschen und ein Mädchen im Alter von zehn, 13 und 16 Jahren – und verständigte die Rettung. Als die Helfer das Haus betraten, schlug sofort der Kohlenmonoxid-Warner an. "Die Sanitäter tragen diesen CO-Warner immer an der Kleidung. Das hat sich in solchen Fällen bewährt", sagt Alexander Kaineder, stellvertretender Rettungskommandant im Bezirk Kirchdorf.

CO-Vergiftung

Die fünfköpfige Familie wurde mit Sauerstoff erstversorgt und ins Landeskrankenhaus Kirchdorf gebracht. Dort stellten die Ärzte eine CO-Vergiftung fest und ordneten eine Überstellung der Patienten in das Universitätsklinikum Graz an. Das Spital verfügt über eine Druckkammer, in der zum Beispiel auch verunglückte Taucher behandelt werden. Bei einer Kohlenmonoxid-Vergiftung wird reiner Sauerstoff unter einem erhöhten Umgebungsdruck zugeführt. Laut Auskunft der Klinik geht es den fünf Oberösterreichern ausgesprochen gut. Sie können voraussichtlich am Montag entlassen werden.

Das Haus der Familie wurde noch in der Nacht von der Feuerwehr entlüftet, die Gastherme abgeschaltet. Die Einsatzkräfte mussten mit Atemschutz vorgehen, weil die CO-Konzentration sehr hoch war: "Unsere Geräte haben das Maximum angezeigt", sagt Einsatzleiter Kevin Gramscheck. Theoretisch sei bei einem Gasaustritt auch eine Explosion möglich.

Grund für den Gasaustritt war laut Polizei ein nicht montierter Deckel auf der Therme. Warum dieser fehlte, wird noch ermittelt.

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