Kind stürzte durch Lichtkuppel

Kind stürzte durch Lichtkuppel
Zehnjährige fiel auf dem Heimweg vom Wandertag durch die Plexiglas-Kuppel einer Unterführung rund vier Meter in die Tiefe.

Nach ihrem Vier-Meter-Sturz durch eine Plexiglaskuppel kann die zehnjährige Sonya am Mittwochnachmittag auf der Kinderstation des LKH Vöcklabruck schon wieder ein wenig lachen. Trotz zweier Schambeinbrüche, einer Armfraktur und Cuts über dem linken Auge und am Kinn.

Die kleine Patientin hat nach ihrer Überstellung aus der Intensivstation nun auch ihren Teddy bei sich im Krankenbett – sowie die Playstation und ihr Handy. "Mir geht es schon ganz gut. Ich bin nur ein bisschen traurig, weil ich an der Sportwoche meiner Klasse nicht teilnehmen kann", erklärt die Kleine tapfer. Gegen ihre Schmerzen bekommt sie Infusionen und Medikamente.

Schutzengel

Kind stürzte durch Lichtkuppel

Die Eltern haben die Nacht hindurch im Schockraum an der Seite der Tochter gebangt. Die Erleichterung war groß, als die Ärzte keine inneren Blutungen bei ihr diagnostizierten und als feststand, dass das Gehirn unverletzt blieb. "Wir sind unendlich froh, dass nicht mehr passiert ist, Sonya hat tausend Schutzengel gehabt", sagt Vater Andreas S.

Die Schülerin war am Dienstagnachmittag mit ihrer Klasse von einem Wandertag im Zug am Bahnhof Vöcklabruck angekommen. Sie wollte von dort zu Fuß zum 900 Meter entfernten Elternhaus gehen. "Sie kennt den Weg auswendig und hat – wie ich erst jetzt erfahren habe – seit einem halben Jahr bei der Unterführung in der Schloßstraße eine eigene Route genommen." Anstatt auf dem Gehsteig zu bleiben, sei die Tochter einen Meter höher auf den Aufbau der Unterführung geklettert, wo sie entlang spazierte. Dabei stieg sie auch auf die Plexiglas-Lichtkuppeln, von denen eine nun ihrem Gewicht nicht mehr standhielt. Das Mädchen schlug vier Meter tiefer mit der linken Körperhälfte am Betonboden auf. S: "Die Mutter eines anderen Kindes hat ihr Erste Hilfe geleistet."

Von Schuldzuweisungen hinsichtlich einer ungenügenden Absicherung der Gefahrenstelle hält der Vater nichts. "Der Unfall war vermutlich nicht zu verhindern."

Bürgermeister Herbert Brunsteiner ließ am Mittwoch die Plexiglas-Kuppeln entfernen und die Öffnungen schließen: "Damit so etwas ja nicht mehr passiert."

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