"Keine Zusammenlegungen"
Landesfeuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner erteilt Einsparungsplänen beim Personal eine klare Absage.
Es ist eine spannende Aufgabe. Ich erlebe jeden Tag Überraschungen“, sagt Wolfgang Kronsteiner. Der Jurist ist seit 1. Juni Oberösterreichs Feuerwehrkommandant. Mittlerweile hat er sich voll in die Materie eingearbeitet. Zu den vom Landesrechnungshof geforderten Einsparungen bezieht Kronsteiner eine klare Position. „Zusammenlegungen von Feuerwehren kommen für mich nicht in Frage.“ Personal einzusparen wäre ein völlig falsches Signal. „Mir ist es wichtig, den hohen Standard, den wir haben, zu halten.“ 888 freiwillige Feuerwehren gebe es in Oberösterreich.Daran solle sich nichts ändern. „Außer es kommt jemand von selbst und will eine Zusammenlegung. Aber von außen darf in dieser Sache kein Druck ausgeübt werden.“ Einsparungspotenzial sieht Kronsteiner vielmehr bei Fahrzeugen und Gebäuden.Er betont aber, dass die Feuerwehrleute sicher kein Geld sinnlos beim Fenster hinauswerfen. „Im Gegenteil: Pro Jahr werden von unseren Mitgliedern in Oberösterreich elf Millionen Euro gesammelt, durch Spenden und Veranstaltungen.“ Das System mit Freiwilligen habe sich bestens bewährt. Auch an Nachwuchs mangle es nicht. Kronsteiner: „Oberösterreich hat die meisten jugendlichen Feuerwehrleute aller Bundesländer, nämlich 9500.“ Es kämen jetzt allerdings geburtenschwache Jahrgänge. „Wir dürfen uns deshalb nicht zurücklehnen und müssen uns rechtzeitig um Nachwuchs umschauen.“ Das Land Bayern habe zum Beispiel eine Millionen Euro in eine Werbekampagne gesteckt. „An so etwas müssen wir zum Glück noch nicht denken.“ Ein großes Anliegen ist Kronsteiner, dass mehr Frauen zur Feuerwehr kommen. Derzeit beträgt der weibliche Anteil bescheidene vier Prozent. Auch Migranten sind bei der Feuerwehr willkommen. Kronsteiner: „Wir haben einen Wertekodex, hinter dem ich voll stehe. Weltanschauung und Religion sind dabei völlig egal. Was zählt, ist der Charakter eines Menschen.“
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