Kampf um "Mei Dahoam" im Internet
Haben die Freiheitlichen den Wahlkampfsong der ÖVP missbraucht? Das behauptet zumindest Oberösterreichs Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer. Er wirft der FPÖ vor, mit falschen Facebook-Profilen politische Stimmung im Internet zu machen.
Die Volkspartei hat vor einer Woche ihren Wahlkampfsong Oberösterreich. Mei.Dahoam bei einer Bootsfahrt auf dem Traunsee präsentiert. Er wurde vom Seer-Bandleiter und Tonschöpfer Fred Jaklitsch komponiert und wird unter anderem von den Florianer Sängerknaben gesungen. Nun ist das Video des Songs in veränderter Form auf der Facebook-Seite von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aufgetaucht.
Statt der Sänger waren allerdings Auftritte von Strache und Landesobmann Manfred Haimbuchner bei FPÖ-Veranstaltungen hineingeschnitten worden. Für Hattmannsdorfer ist das eine "Sauerei", die FPÖ will allerdings damit nichts zu tun haben.
Das Profilbild jener Frau, die das verfälschte Video auf Facebook geteilt hat, stammt aus einem Katalog für Heeresuniformen. Es war am Montag nicht mehr auffindbar. Den verwendeten Namen in Wels gibt es nur ein Mal. Die echte Namensträgerin hat sich am Montag bei der ÖVP gemeldet und klargestellt, dass sie mit der Sache nichts zu tun hat. Fazit von Hattmannsdorfer: "Die FPÖ betreibt offenbar mit erfundenen Identitäten politische Stimmungsmache auf Facebook."
FPÖ beteuert Unschuld
"Nein, wir haben damit nichts zu tun", kontert FPÖ-Landesparteisekretär Erwin Schreiner. "Hier hat jemand offenbar Filmmaterial aus diversen veröffentlichten Beiträgen verwendet. Davor kann man sich kaum schützen." Sowohl die ÖVP als auch die FPÖ behalten sich rechtliche Schritte vor.
Um den Begriff Heimat ist zwischen ÖVP und FPÖ ein politischer Kampf entstanden. Haimbuchner zieht mit dem Slogan Das Hoamatland schützen durch die Lande, die ÖVP setzt ebenfalls auf den Heimatbegriff und hat unter anderem den Oberösterreich-Song kreiert.
Kommentare