Kaineder zu Klimawandel: "Müssen ihn überall mitdenken"

Klimaexperte Alexander Ohms (l.), Klimalandesrat Stefan Kaineder (M.) und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb (r.).
Lockdown half nur minimal gegen den Klimawandel. Es brauche eine gesetzliche Verankerung.

Etwa sieben Prozent weniger CO2-Ausstoß gab es auf das ganze Jahr gerechnet aufgrund des Corona-Lockdowns. Über die Klimakrise dürfe dieser Umstand jedoch nicht hinwegtäuschen, sind sich Oberösterreichs Klimalandesrat Stefan Kaineder (Grüne) und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz einig. Denn der Kühleffekt betrage dennoch weltweit nur 0,01 Grad.

Es brauche deshalb keine kurzfristigen, sondern langfristige Maßnahmen, sagt Kromp-Kolb – jetzt sei der Zeitpunkt dafür. „Das positive an Corona ist, dass es viele Menschen zum Umdenken gebracht hat“, sagt sie. „Wir investieren jetzt ohnehin viel Geld. Wir können mit einem Kraftakt zwei Krisen bekämpfen“, ergänzt Kaineder.

Wetterextreme

Der Klimawandel müsse deshalb nun bei allen politischen Entscheidungen mitgedacht werden, vor allem müsse man die Verkehrswende schaffen. Laut Kaineder bringe es aber nichts, nur Absichtserklärungen abzugeben: „Diese gibt es schon seit 20 Jahren, geändert hat sich seither nichts.“ Es brauche deshalb gesetzliche Verankerungen, so auch bei der OÖ-Raumordnungsnovelle. „Machen wir nichts, wissen wir, wohin das führt.“

Denn das Wetter werde immer extremer, auch wenn der Sommer 2020 etwas gegen den Trend verlief: Hatte Linz dieses Jahr „nur“ 14 Tage über 30 Grad, sind das noch immer neun mehr als in den durchschnittlichen Sommern in der Klimaperiode 1961 bis 1990.

Kommentare