Juwelier in Enns überfallen: Räuber fesselten acht Opfer

Der Juwelier beschreibt dem Kriminalbeamten, wie die brutalen Täter vorgegangen sind.
Bewaffnetes Trio verübte brutalen Überfall auf Juwelier in Enns – es gab drei Verletzte.

Als der Ennser Juwelier Franz M. nach der Einvernahme auf der Polizeistation zu seinem Geschäft zurückkehrt, steht ihm der Schock noch ins Gesicht geschrieben. „Ich kann und will nicht sprechen“, sind seine einzigen Worte. Mit einer Gaspistole und mit Pfeffersprays bewaffnet drangen gestern, Mittwoch, drei Räuber in sein Juweliergeschäft ein. Er, seine sechs Mitarbeiter, darunter sein Sohn und seine Ehefrau, sowie eine Kundin wurden bedroht und mit Handschellen gefesselt. Drei Personen wurden verletzt – einer Angestellten schlug man ins Gesicht. „Alle Opfer sind traumatisiert“, sagte ein Polizeibeamter nach der Einvernahme auf der Wache in Enns.

Organisiert

Juwelier in Enns überfallen: Räuber fesselten acht Opfer
Juwelier, Enns, Fast-Zeugin, Claudia Wimmer
Bei dem Überfall, der nur ein paar Minuten dauerte, gingen die Räuber laut Polizei „ziemlich brutal und organisiert“ vor. Herr T., der sich während des Geschehens zufällig in der Nähe des Juweliers aufhielt, sah die Täter flüchten. „Drei Leute gingen schnellen Schrittes aus dem Geschäft. Einer grinste mich an und hob die Hand“, schildert der ältere Mann dem KURIER. „Danach rannte die Senior-Chefin mit tränend roten Augen heraus und schrie: Schnell, schnell Polizei, rufen Sie die Polizei“.

Das tat T. und sah die Männer noch, wie sie davonrannten . Die Räuberbande, die gebrochen Deutsch, vermutlich mit slawischem Akzent, sprach, erbeutete eine bis dato noch unbekannten Menge Schmuck.

Claudia W. arbeitete im Haus nebenan in der Gebietskrankenkasse, als die Polizei mit Blaulicht eintraf. „Ich bin auf die Straße gelaufen und hab’ die Mitarbeiter gesehen. Sie haben gezittert und geweint“, erzählt auch sie geschockt.

Täter warf Pistole weg

Trotz eines weiteren Tipps einer anderen Passantin, die die Bande zu Fuß eine Straße entlang flüchten sah, blieb die Alarmfahndung samt Polizeihubschrauber vorerst erfolglos. Ein Räuber warf auf der Flucht die Pistole weg. Zwei der Täter dürften 25 bis 30 Jahre alt und etwa 180 cm groß gewesen sein, einer wurde auf 45 bis 50 Jahre alt geschätzt. Zudem hatte ein Räuber eine große Warze im Gesicht. Ein Täter trug eine helle Jacke und Jeans, ein weiterer eine dunkle Jacke, einer war mit einer grauen Sturmhaube vermummt. Hinweise erbeten unter: 059133/40 3333.

In den vergangenen zwei Wochen wurden in Wien zwei Juweliere überfallen. Aufgrund der Parallelen in der Vorgangsweise der Täter überprüft die Polizei derzeit etwaige Zusammenhänge.

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