10-köpfige Islamisten-Gruppe in Österreich ausgeforscht

AUSTRIA-SECURITY-INTELLIGENCE-DSN
Verdächtige aus Österreich, Türkei, Irak, Russland und Kroatien. Ein 18-Jähriger in Untersuchungshaft.

Im Bezirk Linz-Land ist eine zehnköpfige radikal-islamistische Gruppe zerschlagen worden, wie die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) berichtet.

Neun Männer und eine Frau im Alter von 15 bis 23 Jahren sollen sich demnach für die Terrororganisationen "Islamischer Staat" (IS) und "Emirat Kaukasus" engagiert haben. Ein 18-Jähriger ist in U-Haft.

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Die Verdächtigen stammen aus Österreich, der Türkei, dem Irak, der Russischen Föderation und Kroatien beziehungsweise sind staatenlos. Sie leben im Bezirk Linz-Land, ein Teil ist vorbestraft.

Sie sollen für die Terrorgruppen geworben und geplant haben, einen einschlägigen Gebetsraum einzurichten, den eine IS-Flagge zieren sollte. Bei Hausdurchsuchungen durch das Landeskriminalamt Oberösterreich, dem LVT, dem DSN sowie der Cobra Anfang Juli wurden dutzende Handys, Laptops, PCs, weitere Datenträger sowie Propagandamaterial sichergestellt.

Rekrutierungstätigkeiten für eigene Moschee

Laut Aussendung des Innenministeriums sollen die Verdächtigen bereits seit längere Zeit unter anderem für den IS geworben haben. Zudem sollen sie durch Rekrutierungstätigkeiten versucht haben, eine eigene Moschee bzw. einen Gebetsraum zu errichten.

Darüber hinaus wird der Gruppe zur Last gelegt, einen 19-Jährigen, der in St. Pölten IS-Graffiti im Bereich des Bahnhofes aufgesprüht und weitere Sachbeschädigungen begangen hat, zu seinen Taten angestiftet zu haben. Der 19-Jährige wurde mittlerweile, nicht rechtskräftig, zu 2 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt - acht Monate davon unbedingt.

Gegen die Verdächtigen wird wegen des Verdachts der kriminellen und terroristischen Vereinigung ermittelt. Zu Details hält sich der Verfassungsschutz aus ermittlungstaktischen Gründen noch bedeckt.

"Der Verfassungsschutz geht umfassend und konsequent gegen jede Form von Extremismus vor, ohne Unterschied, ob politisch oder religiös motiviert“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einer Aussendung.

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