Innviertlerin als Kunstvermittlerin in Rom

Hermine Aigner
Hermine Aigner.Die ehemalige Journalistin fördert den kulturellen Dialog mit Italien.

Alle Wege führen nach Rom. Das musste auch Hermine Aigner erkennen. Die waschechte Innviertlerin aus Kirchdorf am Inn lebt und arbeitet seit nunmehr vier Jahren in der Ewigen Stadt.

Nach dem Studium der Volkskunde in Wien und diversen Kultur- und Forschungsprojekten war sie viele Jahre als Redakteurin für die Braunauer Rundschau und andere Medien in Oberösterreich tätig. Aber die Liebe zu Italien und zur italienischen Sprache führten sie 2012 in den Süden. Als stellvertretende künstlerische Leiterin des Österreichischen Kulturforums Rom kuratiert und organisiert sie Kunst- und Kulturveranstaltungen in der "città eterna".

Zeitgenössische Kultur

Auftrag des Österreichischen Kulturforums ist es, den kulturellen Dialog zwischen Österreich und Italien zu fördern. Das Programm liegt aber jenseits von Mozart und Klimt, mit Schwerpunkt auf innovativer, zeitgenössischer und zeitkritischer Kunst und Kultur. In Zusammenarbeit mit Kultureinrichtungen wie Theatern, Galerien, Museen, Konzertveranstaltern usw. erhalten Künstler und Künstlerinnen aus Österreich durch die Vermittlung des Kulturforums die Möglichkeit, in dieser Weltstadt aufzutreten bzw. auszustellen.

Die Innviertlerin liebt das Flair und Lebensgefühl in Rom, kennt aber auch die Schattenseiten dieser Traumstadt, die zugleich Moloch ist. Ihr geht es wie vielen, die den Alltag in Rom bewältigen müssen, sie entwickeln eine Hassliebe zu dieser Stadt. Neben der politischen Unsicherheit, die wir ja im Fall der römischen Bürgermeisterin Virginia Raggi aus den Medien kennen, ist Rom auch von Ineffizienz und Korruption geplagt. Die Folgen wie ständige Streiks der öffentlichen Verkehrsmittel, überquellende Mülltonnen und schlechte Luft machen sowohl Einheimischen wie Touristen das Leben schwer.

Leere Plätze bei Regen

Angesprochen auf die ständige Präsenz der Menschenmassen im Zentrum der Stadt antwortet Aigner entspannt. Es sei halt ähnlich wie in Salzburg zur Festspielzeit, man lerne damit leben, aber eigentlich gehe sie am liebsten nachts und bei Regen in die Stadt, wenn sie den Zauber der Antike, Renaissance und des Barock erleben möchte. Dann sind auch die bekanntesten Monumente und Plätze fast menschenleer und die Stadt hat wieder ihre eigene Stimmung.

Natürlich ist Aigner auch immer wieder gerne in Kirchdorf/I. und verbringt die Feiertage mit ihrer großen Familie im Innviertel. In der Ruhe der kleinen Gemeinde am Inn findet Sie Entspannung und kann wieder Energie für die Großstadt Rom tanken.

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