„In Musik steckt so viel Leben“

Maki Namekawa wurde in Japan geboren, studierte in Deutschland und lebt nun in Linz
Die japanische Erfolgspianistin Maki Namekawa erzählt über ihre Corona-Erkenntnisse und ihre Zukunftspläne

Zeit nehmen, vertiefen, eintauchen: „Diese täglichen, fixen Probezeiten haben natürlich Priorität für mich als Solopianistin. Ohne Konzerte ist es eine reine Disziplinsache, das Level und die Kondition zu behalten.“ Maki Namekawa weiß, wovon sie spricht. Eigentlich wäre sie dieser Tage von Auftritten in Amerika zurückgekommen. Wenn da nicht die Corona-Pandemie dazwischen gekommen wäre.

Namekawa wurde in Japan geboren, studierte in Deutschland und lebt seit 2004 in Österreich. „Die Liebe hat mich hierher verschlagen“, lacht die Musikerin. Sie ist mit dem weltbekannten Dirigenten und Pianisten Dennis Russell Davies, dem ehemaligen Leiter des Linzer Bruckner Orchesters und jetzigem Chefdirigenten der Philharmonie Brünn, verheiratet.

Wenn auch nicht im Konzertsaal, so ist Namekawa gemeinsam mit Davies jeden Freitag im Live-Stream des Ars Electronica Centers zu sehen – bei Konzerten mit Visuals (www.aec.at). „Das macht uns beiden eine riesengroße Freude. Drei Tage pro Woche sind mein Mann und ich nun im AEC aktiv.“

Viel Positives

Wie es im Herbst weitergehen wird, weiß die 50-Jährige noch nicht. „Derzeit ist ein Konzert in Paris geplant. Mal sehen, ob und in welcher Form ich dort spielen werde.“

Aus den vergangenen Monaten schöpft die optimistische Pianistin auch viel Positives: „Wir haben nun Zeit dafür, viel spazieren oder zu Fuß zum Südbahnhofmarkt zu gehen. Dort kaufe ich viele frische, gesunde Sachen ein, denn mein Mann und ich achten sehr auf unsere Ernährung. Außerdem mache ich jeden Tag ein wenig Sport.“ Sie habe besonders schätzen gelernt, in was für einem tollen Land sie leben dürfe: „Dieser Zusammenhalt, diese positive Stimmung hat mich bewegt.“

Auf die aktuelle Situation für Künstlerinnen und Künstler angesprochen, sagt Namekawa: „Aktuell hängen wir noch in der Luft. Aber ich hoffe sehr, dass Menschen ganz bald wieder Kultur genießen können. Denn in Musik steckt so viel Leben.“

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