In Linz musste bei zwei Patienten gleichzeitig ein Arm angenäht werden

OBERÖSTERREICH: ROBERTO BLANCO IN LINZER UNIKLINIK
Medizinische und logistische Herausforderung für zwei Teams der Uniklinik mit 20 Spezialisten.

In der Linzer Uniklinik sind gleichzeitig bei zwei Patienten abgetrennte Arme wieder angenäht worden. Das berichteten Medien am Dienstag. Demnach waren die Operationen der zwei Teams mit 20 Spezialisten eine medizinische und logistische Herausforderung.

Die Patienten waren nach Arbeitsunfällen fast zur gleichen Zeit gegen Montagmittag ins Spital gebracht worden. Es handelte sich um einen 70-jährigen Mann aus dem Bezirk Scheibbs in Niederösterreich, der sich mit einem Holzspalter den linken Unterarm komplett abgetrennt hatte, und eine 58-jährige Frau aus dem Bezirk Perg, die sich mit einer Kreissäge in den rechten Unterarm geschnitten hatte.

Alle planmäßigen Eingriffe gestoppt

Der Unfallchirurg Stefan Froschauer von der Linzer Uniklinik schilderte dem ORF: "Es war so, dass die Patienten durch die gute Rettungskette und die hervorragende Organisation bei uns innerhalb von einer halben Stunde operationsfertig waren und die Operationen begonnen werden konnten." Es gehe in solchen Fällen um jede Minute, denn die Blutversorgung müsse möglichst schnell wiederhergestellt werden.

Zu Beginn sei auch eine logistische Herausforderung zu bewältigen gewesen. Um die beiden Operationen parallel durchführen zu können, wurden alle planmäßigen Eingriffe gestoppt. "Das ganze Programm musste pausieren", so Froschauer zu den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN). Es seien zwei mikrochirurgische, handchirurgische Notfallteams gebraucht worden, die dann parallel die beiden Eingriffe durchgeführt haben. Insgesamt waren rund 20 Personen an den Eingriffen beteiligt, von der Pflege über die Anästhesie bis zu den zwei Chirurgenteams. "Es war aber auch ein bisschen Glück dabei, dass alle Beteiligten greifbar waren, denn normalerweise sind nicht so viele im Dienst", wurde Froschauer vom ORF zitiert.

Ergebnis: Vorerst gut

Auch fachlich seien die beiden Eingriffe eine große Herausforderung und eine Geduldsarbeit, so Froschauer. Acht Stunden dauerte die Operation bei dem Mann, drei Stunden bei der Frau. Das an letzterer beteiligte Team pausierte aber laut OÖN nicht, sondern unterstützte die nach wie vor operierenden Kollegen, damit auch diese einmal kurze Pausen einlegen konnten. Beide Eingriffe waren aus aktueller Sicht erfolgreich. Die Arme beider Patienten seien gut durchblutet.

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