Im Weltraumanzug am Dachstein

Im Weltraumanzug am Dachstein
Die Mammuthöhle am Dachstein wurde für eine simulierte Marslandung ausgewählt. Der Aufwand ist gewaltig.

Konstant feucht, bestens kartografiert. Die Mammuthöhle am Dachstein ist nicht zufällig für eine simulierte Marslandung ausgewählt worden. „Bei unserem fünftägigen Feldtest führen wir zwölf Experimente im Raumanzug durch", sagt  Projektleiter Gernot Grömer vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF). Zum ersten Mal überhaupt wird der Marsch von  Astronauten unterhalb der Mars-Oberfläche geprobt, „das ist extrem interessant, weil die meisten Theorien den Kontakt mit der Praxis nicht überleben".

Die Anspannung ist Grömer anzumerken. Getestet wird nicht nur der Analog-Anzug Aouda und der Mars-Rover Phileas, sondern auch die Breitbandkommunikation  mit dem NASA-Kontrollzentrum in Kalifornien, für eine halbe Stunde werden die Test-Astronauten in der Dachsteinhöhle in Echtzeit aus den USA gelenkt. Warum der gewaltige Aufwand: Wenn es auf dem Mars Leben gibt, so die Theorie, dann in einer Höhle, die vor der kosmischen Strahlung schützt. Außerdem gilt es als wahrscheinlich, dass es Eis unter der Marsoberfläche gibt.

Wie eine Schildkröte

Grömer ist im „Back-up"-Team, falls sich der für den Einsatz vorgesehene Test-Astronaut verletzt. Der Raumanzug wiegt unglaubliche 45 Kilogramm, „man fühlt sich wie eine Schildkröte in ihrem Panzer. Das Anziehen dauert zwei Stunden, man muss sich intensiv Kraft und Kondition trainieren."

„Das ist wirklich kein Kindergeburtstag mehr, sondern sehr nah an der Realität in 30 oder 40 Jahren. Aber wenn wir vor den Bildschirmen im Kontrollzentrum sitzen und den Testmann im Raumanzug  durch die Höhle steuern und ihm sagen, wo er Proben nehmen soll, dann stellt sich ein echtes Wow-Gefühl ein."

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