Im "Geister-Tierpark" rollten die Bagger an

Das Gehege dieser Bären bleibt vorerst erhalten. Die Tiere haben keine Papiere und müssen im Zoo ausharren.
Mehrere Gehege in umstrittenen Wildpark geschleift.

Seit dem Sommer 2012 ist der Wildpark Enghagen in Roßleithen, Bezirk Kirchdorf, behördlich gesperrt. Mehr als zwei Jahre später wurde nun mit dem Abriss begonnen: Auf Geheiß der Bezirkshauptmannschaft rollten am Mittwochvormittag die Bagger an. "Die Gehege von Fischottern, Waschbären und Nerz wurden geschliffen. Auch die Bummelzug-Station und das Besucher-WC gibt es nicht mehr", schildert Pächter Josef Streicher dem KURIER. "Auch ein Geologe war vor Ort. Es besteht offenbar die Gefahr einer Hangrutschung, wenn gewisse Stützmauern abgerissen werden."

Vom einstigen Besuchermagnet in der Pyhrn-Priel-Region dürften nur jene Bauten übrig bleiben, in denen sich noch Tiere befinden: Wie berichtet, gibt es für insgesamt 13 Wölfe, Bären, Eulen und Affen keine Artenschutzpapiere. Sie dürfen deshalb nicht aus dem Wildpark weggebracht werden – auch weil die Behörden bisher keine Lösung gefunden haben.

Jahrelanger Streit

Hinter dem Drama um den Zoo tobt ein jahrelanger Streit zwischen Pächter Josef Streicher und Tierpark-Besitzer Hermann Schmidleitner, der den Park im Jahr 1984 errichten ließ. Damals hätte es keine behördlichen Beanstandungen gegeben. Nun sei er auf einmal der Böse, sagt Schmidleitner.

Streicher wirf ihm vor, dass er 2007 einen illegal errichteten Zoo übernommen habe. Aus dem Pachtvertrag könne er nicht hinaus, weil er zu viel Geld investiert habe.

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