Huflattich hilft gegen Atem-Erkrankungen
Es ist erstaunlich, wie schnell alles blüht und gedeiht. Ich liebe diese Zeit im Frühjahr, in der uns die Natur schon so viel zur Verfügung stellt, etwa den Huflattich, der so heilwirksam, aber leider in Verruf gekommen ist. Doch in kleinen Mengen genossen, gehört er zu den besten Hustenmitteln, die ich kenne.
Obwohl Huflattich sehr genügsam ist und auf steinigen, trockenen Plätzen wächst, strahlt er viel Licht und Optimismus aus. Mit leuchtend gelben Blüten kündigt der Huflattich die so sehnsüchtig erwartete warme Jahreszeit an. Diese Blüten wachsen auf geschuppten Stängeln, schon bevor die hufeisenförmigen, weichen Blätter austreiben, die ihm seinen Namen gaben. Geerntet werden die frisch aufgeblühten Blüten jetzt im April, die mittelgroßen Blätter werden im Mai gesammelt.
Vom einfachsten Husten bis hin zu Asthma bietet sich der Huflattich bei Erkrankungen der Atmungsorgane an. Empfohlen wird er bei langandauerndem Husten, Reizhusten, verschleimtem, trockenem Husten, Bronchitis, Keuchhusten oder Bronchialasthma. Auch bei Hautproblemen empfehle ich Huflattich, denn er wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und blutstillend. Heute werden vor allem die Blätter dieses Vertreters der Lungenkräuter verwendet.
Huflattich sollte nicht länger als zwei bis drei Wochen eingenommen werden, denn dauerhaft tut er unserer Leber nicht gut. Da Spuren toxischer Inhaltsstoffe festgestellt wurden, musste Huflattich letztendlich auch vom Markt genommen werden.
Mit Kräutern, die jetzt schon vorhanden sind, habe ich im vergangenen Jahr erstmals einen Erdkammersirup zubereitet. Fein wie Öl, duftet er wunderbar nach den wertvollen Hustenkräutern, wie Huflattich, Schlüsselblume, Spitzwegerich, Veilchen oder Lungenkraut.
Wie bereitet man Erdkammersirup zu? Hustenkräuter sammeln, eine Schicht in ein kleines Schraubglas geben, abwechselnd mit Honig oder Rohrzucker und Hustenkräutern auffüllen, mit Honig oder Rohrzucker abschließen. Das Glas mit einem Schraubdeckel gut verschließen, in ein Pergament oder Zeitungspapier wickeln und ungefähr 30 bis 50 Zentimeter tief in der Erde vergraben. Dadurch bleibt die Temperatur immer gleich und das Aroma kann sich besser entfalten. Nach frühestens drei Monaten wird das Glas wieder ausgegraben, anschließend abfiltern und stets kühl aufbewahren. Ich kann Erdkammersirup auch zum Süßen von Speisen und Tees empfehlen.
Schöne Ostern! Monika Kronsteiner ist Kräuterpädagogin im 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin in Bad Kreuzen
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