Hotspot Linzer Bahnhof: Stadtvize will Alkoholverbot

Vizebürgermeister Detlef Wimmer und Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek informierten sich über die Situation am Bahnhof
FPÖ-Politiker auf Lokalaugenschein: Betrunkene Randalierer als Hauptproblem.

Bei einem Lokalaugenschein auf dem Linzer Hauptbahnhof machten sich FPÖ-Politiker am Freitag selbst ein Bild von der Lage vor Ort. Wie berichtet, hatte es in den vergangenen Wochen dort immer wieder Probleme mit Gruppen betrunkener Nordafrikaner gegeben, die aus Deutschland zurückgewiesen wurden und in Linz gestrandet waren: Es gab Körperverletzungen, räuberische Diebstähle, gefährliche Drohungen und jede Menge Ordnungsstörungen.

Mit einem FPÖ-Kamerateam im Schlepptau suchten Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek und der für die Sicherheit in Linz zuständige Vizebürgermeister Detlef Wimmer samt Entourage die Polizeiinspektion Bahnhof auf. "Wir wollen euch unterstützen, so weit es geht", verkündete Podgorschek den Beamten. Gleichzeitig gab er zu, dass seine Möglichkeiten diesbezüglich begrenzt sind. "Das meiste liegt leider in der Kompetenz des Bundes." Auf seine Frage an die Polizisten nach ihrer Einschätzung zur aktuellen Sicherheitslage fiel die Antwort knapp aus: "Gleichbleibend".

Am Freitag war von marodierenden oder betrunkenen Marokkaner-Banden am Bahnhofsgelände nichts zu merken. Auch in den Nachtstunden soll es keine nennenswerten Vorfälle gegeben haben, wie Stadtpolizei-Kommandant Karl Pogutter dem KURIER bestätigte.

"Arme Menschen"

Vizebürgermeister Wimmer überraschte die Polizisten mit der Idee nach einem Alkoholverbot für den Bahnhofsvorplatz. "Das Trinken am Vorplatz und im Park haben wir eher im Griff, problematisch ist die verborgene Sauferei in der Bahnhofsgarage", erwiderte Postenkommandant-Vize Christian Brunner. Sobald Kontrollgänge in Uniform gemacht würden, tauchen die Nordafrikaner aber meist rasch wieder ab. "Nach dem Motto: bei einem Mausloch rein und beim anderen wieder hinaus", zeigte Podgorschek Verständnis für die Schwierigkeiten der Exekutive.

Der Landesrat artikulierte seine Hoffnung darüber, dass Außenminister Sebastian Kurz ein Rückführungsabkommen mit Marokko gelingt. "Das wäre die beste Lösung", pflichtete Brunner bei. Und Wimmer kündigte einen entsprechenden Resolutionsantrag an die Bundesregierung im Gemeinderat an.

Nach einem Rundgang im Bahnhof, bei dem wenig Spektakuläres zu beobachten war, spazierte die FPÖ-Riege noch in die rund 100 Meter entfernte Flüchtlingsunterkunft im Ex-Postverteilerzentrum (PVZ). Dort saßen Dutzende Flüchtlinge gesittet beim Mittagessen und Rotkreuz-Helfer sortierten entspannt die angelieferten Sachspenden. Podgorschek verbot dem Kamera-Team sicherheitshalber das Filmen. "Ich habe Respekt vor der Privatsphäre dieser Menschen. Im Grunde sind das arme Menschen – aber von den Umständen missbraucht."

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