Hollywoodreife Verfolgungsjagd im Mühlviertel

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Lenker ließ sich durch Straßensperren und Warnschüsse nicht stoppen. Er wurde am Rannasee überwältigt.

Eine filmreife Jagd der bayrischen Polizei auf einen flüchtigen deutschen Autolenker, die auch nach Oberösterreich führte, endete in der Nacht auf Dienstag im Landkreis Passau mit insgesamt fünf Verletzten. Zwei daran beteiligte oberösterreichische Beamte gaben bei der Verfolgung Warnschüsse ab. Bei seiner Festnahme schnappte sich der Flüchtige auch noch eine Dienstpistole. Er konnte aber überwältigt werden, bevor Schlimmeres passierte, gab die Polizei Pressestelle Oberösterreich in einer Aussendung bekannt. Sein Motiv war vorerst unklar.

Der 25-Jährige auf dem Landkreis Passau sollte kurz nach Mitternacht in Germannsdorf im selben Landkreis kontrolliert werden. Er blieb aber nicht stehen, fuhr davon und die bayerische Polizei hinterher. Der Flüchtige preschte mit fast 200 km/h durch Ortsgebiete. 20 Minuten später überquerte er bei Oberkappel im Bezirk Rohrbach die Grenze nach Oberösterreich und raste auch dort mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Die Bayern holten in Linz die Genehmigung für die "polizeiliche Nacheile" auf österreichisches Hoheitsgebiet ein. Drei ihrer Streifen jagten hinterher. Die Verfolgung ging bis Niederranna.

Polizeisperre durchbrochen

Dort drehte der Flüchtige plötzlich um und fuhr wieder in Richtung Deutschland. Inzwischen hatten oberösterreichische Polizeibeamte der Polizeiinspektion Rohrbach eine Straßensperre in Hofkirchen aufgebaut. Diese konnte den 25-Jährigen aber nicht aufhalten. Er fuhr auf einen Polizisten zu und brach durch die Sperre. Auch von zwei Warnschüssen eines Beamten ließ er sich nicht beeindrucken.

Weitere in Oberösterreich aufgebaute Straßensperren ignorierte er ebenso. Zuletzt fuhr er wieder in Oberkappel nach Deutschland. Wenige Meter dahinter stand ein unbesetzter Dienstwagen der bayerischen Polizei quer. Diesen rammte er einfach und raste weiter. Seine Verfolger verloren ihn danach aus den Augen.

Lenker schnappte sich Dienstpistole

Doch kurz nach 1.00 Uhr entdeckten sie am Rannasee bei Wegscheid das gesuchte Auto. Als eine Beamtin auf den Pkw zuging fuhr der Lenker auf sie zu, sie konnte sich nur durch einen Sprung hinter einen Baum retten. Dann kamen aber weitere Streifenbesatzungen dazu. Mit vereinten Kräften wollte sie eine Festnahme vornehmen. Der 25-Jährige leistete massiv Widerstand. Dabei gelang es ihm, sich die Dienstwaffe eines Polizisten zu schnappen, die ihm jedoch schnell wieder abgenommen werden konnte. Er konnte nur durch den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken überwältigt werden.

Bei dem Gerangel wurden vier Beamte und der Geflohene verletzt. Er musste kurzzeitig im Spital behandelt werden. Obendrein ist das bayerische Polizeiauto erheblich ramponiert worden. Auf österreichischem Boden entstand weder Personen- noch Sachschaden.

Der Festgenommene stand laut Polizei nicht unter Alkohol- aber vermutlich unter Drogeneinfluss. In seinem Fahrzeug wurde eine geringe Menge Marihuana sichergestellt. Die Behörden haben sich auch schon im Zusammenhang mit Drogen mit ihm beschäftigt.

Karte: Grenzüberschreitende Verfolgungsjagd

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