Hochwasser: Bis zu 12 Millionen Euro Schaden in Oberösterreich
Land kündigt rasche und unbürokratische Hilfe an. Großes Aufräumen in Bayern.
06.06.16, 15:18
Die Unwetter der vergangenen Wochen haben in Oberösterreich Schäden von zehn bis zwölf Millionen Euro angerichtet, gab Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) eine vorläufige Schätzung am Montag bekannt. Er kündigte rasche und unbürokratische Hilfe des Landes an.
Der Landesrat bilanzierte, die Unwetter hätten seit Mitte Mai durch Überschwemmungen und Vermurungen enormen Schaden an Gebäuden, Sachwerten, Grundstücken und landwirtschaftlichen Kulturen angerichtet. Besonders betroffen seien der Bezirk Braunau sowie einzelne Gemeinden in den Bezirken Linz-Land, Freistadt, Perg, Gmunden, Kirchdorf und Vöcklabruck gewesen.
In einer Informationsveranstaltung in Weng im Innkreis sollen Mitarbeiter des Katastrophenfonds nähere Auskünfte zu Antragstellung, weitere Vorgangsweise und Abrechnung erteilen und offene Fragen beantworten.
In zahlreichen Gebieten in Bayern sind am Montag die Aufräumarbeiten nach den Unwettern auf Hochtouren gelaufen. Im niederbayerischen Simbach am Inn rückten 100 deutsche Bundeswehrsoldaten an. "Sie sollen die bisherigen Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer unterstützen, die inzwischen an ihrer Belastungsgrenze angekommen sind", sagte ein Sprecher der Landratsamtes in Pfarrkirchen.
Die Soldaten aus dem niederbayerischen Bogen bringen auch zwei Schwenklader und einen Minibagger mit, um die Straßen vom Schlamm zu befreien. Eingesetzt werden die Soldaten in Simbach am Inn und im nahe gelegenen Triftern. Die Flutwelle in Niederbayern hatte sieben Todesopfer gefordert und nach Schätzungen des Landratsamtes einen Schaden von mehr als einer Milliarde Euro verursacht.
Seit einer Woche ziehen verheerende Unwetter über Bayern. Zunächst versank die Region um das fränkische Ansbach im Wasser, dann große Gebiete im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Am Wochenende sorgten Unwetter im oberbayerischen Polling und in Aschaffenburg für Überschwemmungen. Am Sonntagabend war dann ein schweres Unwetter über den bayerischen Untermain hinweggezogen. Verletzt wurde aber niemand.
Nach dem jüngsten Hochwasser will die französische Regierung einen Notfallfonds mit mehreren Millionen Euro für Flutopfer einrichten. Konkrete Angaben zur Höhe machte Premierminister Manual Valls am Montag in Paris noch nicht. Gleichzeitig sprachen Regierungsvertreter mit Versicherern, um die Mittel für Betroffene so schnell wie möglich fließen lassen zu können.
Das Hochwasser der Seine, das am Wochenende seinen höchsten Stand in der Hauptstadt erreicht hatte, ging am Montag weiter zurück. Dennoch waren noch immer weite Uferpassagen in Stadt und Großraum Paris überflutet. Auch der Verkehr Regionalbahn RER C blieb unterbrochen. Auch in anderen Teilen des Landes gab es noch Überflutungen. Erhöhte Warnstufen galten für den Verlauf der Seine und die Cher südlich der Loire in Zentralfrankreich. Einige der berühmten Schlösser der Region waren genauso geschlossen wie der Louvre und das Museum d'Orsay in Paris, die nicht vor Mittwoch wieder öffnen sollten.
Bei den Überschwemmungen sind vier Menschen ums Leben gekommen. 20.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, die meisten von ihnen in der Region Paris.
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