Fünf Weltcup-Siege
Fünfmal hat Hayböck bis dato im Weltcup gewonnen, zum ersten Mal im Jänner 2015 im Rahmen der Vierschanzentournee. Nach Bandscheibenoperation und längerer Rekonvaleszenz flog Hayböck im vergangenen Winter zurück in die Weltspitze. Auf dem Bergisel wurde er Dritter, dreimal verpasste er als Vierter das Podest knapp. Als zweitbester Österreicher schloss er die Saison auf Platz sechs ab. Ungefähr dort – besser noch etwas weiter vorne – möchte er auch dieses Mal landen. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Er fühle sich topfit, sagt Hayböck. Den Beweis dafür lieferte er im Oktober in Bischofshofen, wo er die Österreichische Meisterschaft gewann.
Seifriedsberger
Für einen oberösterreichischen Doppelsieg sorgte dort Jacqueline Seifriedsberger, die sich im Pongau ihren vierten Meistertitel sicherte. Auch die Innviertlerin vom SC Waldzell tritt seit geraumer Zeit im Weltcupzirkus auf. Am 3. Dezember 2011 gab sie in Lillehammer ihr Debüt, und auf den Tag genau elf Jahre nach ihrem ersten Sieg gewann sie im Februar in Willingen wieder. In der Endabrechnung belegte Seifriedsberger den fünften Platz. „Wir haben gut trainiert, jetzt kann es losgehen“, freut sie sich auf den Auftakt. Schauen, wo sie stehe, will sie. Im Sommer habe sie vor allem an Qualität und Stabilität der Sprünge gearbeitet. „Die Basis ist gelegt, der Rest muss in der Saison passieren.“
Einer, der weiß, wie Fliegen und Siegen geht, ist Andreas Goldberger. Der „Goldi“ wird wiederum regelmäßig im Auslauf stehen und für den ORF das Geschehen auf den Schanzen kommentieren. „Es wird sich nicht viel ändern“, rechnet er mit den „üblichen Verdächtigen“.
Starkes ÖSV-Team
Österreich habe bei Herren wie Damen ein starkes Team, ist Goldberger überzeugt. Hayböck gehe es körperlich wieder gut, werde dank seiner Routine vorne dabei sein. Ebenso Sei friedsberger: „Wenn sie das bringt, was sie draufhat, müsste sie jedes Mal unter den Top Ten sein.“ Die junge Julia Mühlbacher vom SC Höhnhart nicht zu vergessen: „Vom Potenzial her bringt sie alles mit.“ Für Ungewissheit werden laut Goldberger anfangs wohl die neuen Materialregeln sorgen. Pro Wettkampftag darf nur noch ein Anzug verwendet werden, pro Wochenende bloß zwei. Das soll kleineren, weniger begüterten Teams Chancengleichheit bescheren.
„Wir werden sehen, wie das läuft“, sagt Goldberger, „aber es wird sich einspielen“. Die Nordische WM zum Saisonausklang in Trondheim/Norwegen hat das oberösterreichische Trio selbstredend auch auf dem Zettel. Mühlbacher wird dann immer noch 20 sein, Hayböck und Seifriedsberger werden sich mit 34 im fortgeschritteneren Springeralter befinden. Andererseits: Der Japaner Noriaki Kasai heimste in der abgelaufenen Saison mit 51 Jahren noch zehn Weltcuppunkte ein.
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