Happy End für kleinen Ausreißer
Die Nacht von Montag auf Dienstag musste Dennis Adeyanju im Spital verbringen, zur Beobachtung. Gestern, kurz vor 14 Uhr, durfte der vierjährige Bub nach einer abschließenden Ultraschall-Untersuchung schon wieder nach Hause. „Ihm geht es gut, ich bin so erleichtert", sagt seine Mutter Yvonne, die mit ihren drei Kindern Simone (11), Larissa (5) und Dennis sowie ihrem Lebensgefährten Thomas Schönherr in Steyr im Stadtteil Münichholz wohnt.
Dennis, der Autist ist, soll am Montagvormittag nackt aus einem Fenster der im Erdgeschoß liegenden Wohnung geklettert und davongelaufen sein. „Plötzlich war er nicht mehr da. Ich habe ihn verzweifelt in der Wohnung gesucht", erzählt seine Mutter. Zehn Stunden lang war das Kind wie vom Erdboden verschwunden. Eine groß angelegte Suchaktion der Einsatzkräfte mit Hubschrauber und Rettungshundebrigade, an der sich nach einem Aufruf auf Facebook auch zahlreiche Nachbarn beteiligten, brachte vorerst keinen Erfolg.
Aufmerksames Mädchen
Erst gegen 20 Uhr fand die elfjährige Vanessa Jetzinger, die in der Nähe der Adeyanjus wohnt, den ausgerissenen Buben. Die Schülerin bemerkte vom Fenster ihres Zimmers aus, dass sich in einem geparkten roten Renault etwas bewegte. Als sie nachschaute, entdeckte sie Dennis, der sich im Fond am Boden zusammengekauert hatte. Ihr Vater verständigte die Polizei. „Der Junge war dehydriert, weil er bei der großen Hitze stundenlang nichts getrunken hat", sagt ein Sanitäter.
Überglücklich
Auch Nachbarin Raphaela Aspalter hatte sich an der Suche beteiligt. „Ich wollte eigentlich baden gehen, habe aber beschlossen zu helfen. Ich bin froh, dass die Geschichte gut ausgegangen ist."
Karin Steinbauer, Dennis` 60-jährige Großmutter, die viel Zeit mit ihrem Enkel verbringt, ist ebenfalls überglücklich. „Der Kleine ist wohlauf, nur das zählt. Es ist eine Freude, dass so viele Nachbarn bei der Suche mitgemacht haben", sagt sie.
Laut Mutter Yvonne sei es das erste Mal gewesen, dass Dennis aus dem Fenster geklettert ist. „Wir müssen ständig aufpassen. Ich weiß nie, was dem Buben einfällt." Dennis, der nicht spricht, werde seit einiger Zeit mehrmals in der Woche ambulant von Therapeuten betreut. Im Herbst kommt er in den von der Lebenshilfe geführten Kindergarten in Steyr-Gleink.
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