Gute Nerven sind Gold wert

Claudia Stelzel-Pröll
Ob Coronavirus, Brandstiftungen oder Landespolitik - Nerven bewahren ist sinnvoller als Panikschieben.

Haben Sie noch eine der vielerorts bereits ausverkauften Schutzmasken ergattert und tragen diese nun bibbernd beim Besuch im Chinarestaurant? Das Coronavirus geht um. Nicht bei uns, sondern in China. Die Chance, sich hier tatsächlich damit anzustecken, ist verschwindend gering, sagen Experten unisono. Da sollte man sich vor der stinknormalen Influenza wesentlich mehr fürchten. Knapp 1400 Menschen sind daran in Österreich in der vergangenen Saison gestorben. Die Perspektive ist also wesentlich, deshalb macht Nerven bewahren mehr Sinn als Panikschieben.

Starke Nerven brauchen aktuell auch Oberösterreichs Feuerwehrleute: Kaum sind die Brandstiftungen in Enns geklärt, bei denen ein 17-Jähriger aus „Nervenkitzel“ Feuer legte, geht es in Hargelsberg weiter. Auch dort legt jemand absichtlich Brände.

Und Nerven wie Drahtseile wünschen wir auch den heimischen Landespolitikerinnen und -politikern, die jetzt schon anfangen (müssen), ihre Themen abzustecken, Allianzen zu bilden, Prognosen zu stellen und Positionen zu beziehen. Dass es bis zum voraussichtlichen Termin der Landtagswahl im September 2021 noch mehr als eineinhalb Jahre hin sind und ein langer Atem sicher von Vorteil ist, ist hoffentlich allen bewusst. Nicht, dass jemand im Endspurt die Nerven verliert.

Denn gute Nerven sind heutzutage Gold wert!

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