Grüne: Land OÖ füttert Putins Kriegskasse

Stefan Ortner (Geschäftsführer ÖkoFEN) mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder beim ÖkoFEN-Betriebsbesuch in Niederkappel.
Kritik an Landesförderung zum Umstieg auf Gasheizungen.

Die Energie AG OÖ, mehrheitlich im Besitz des Landes Oberösterreichs, hat ihre Bewerbung zur Förderung von Gasheizungen gestoppt. Die Aktion „Raus aus Öl“, die auch einen Umstieg auf Gas beinhalte, werde es aber noch bis Jahresende geben, da man aus dem Förderpaket mit mehreren Partnern nicht einfach aussteigen könne, erklärte ein Unternehmenssprecher. Der Energieversorger wirbt aber unter „Raus aus Öl“ nur mehr für den Tausch von Ölheizungen auf Wärmepumpen oder Fernwärme.

Kritik vom Verband der erneuerbaren Energie

Davor hatte es Kritik von Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), an der Aktion gegeben, mit der vier Wochen nach Beginn des Kriegs in der Ukraine ein „Umstieg von fossil auf fossil“ beworben worden sei. Prechtls-Grundnig hätte sich allerdings gewünscht, dass die Förderung „auch faktisch gestrichen wird. Zugleich kritisierte die EEÖ-Chefin, dass auch in Tirol die mehrheitlich landeseigene TIGAS Gasheizungen bewerbe, “mit dem vagen Versprechen, klimaneutrales Gas und in Zukunft Wasserstoff - könnten als Energieträger mit diesen Heizungen genutzt werden„.
Laut Prechtl-Grundnik wurden 2021 in Österreich rund 2.600 neue Ölheizungen eingebaut, was auch noch rechtlich zulässig sei. Um Investitionen in Öl- und Gaskessel zu verhindern, “braucht es dringend das Erneuerbare-Wärme-Gesetz„, fordert die EEÖ-Chefin. Grünes Gas sei für bestimmte Anwendungen wichtig, für Raumwärme müssten aber andere Alternativen gefunden werden.

"Irrwitz" stoppen

Der Grüne Landessprecher udn stellvertretende Bundessprecher Landesrat Stefan Kaineder kritisierte, dass es die Förderung nach wie vor gebe, und forderte, das Land als Mehrheitseigentümer müsse diesen “Irrwitz„ stoppen. Wenn man den Leuten vermittle “Ihr könnt eh eine Gasheizung einbauen, sie wird eh gefördert„, sei das ein “verheerendes Signal„. Jeden Tag, den man länger warte, “füttern wir die Kriegskasse Putins„, so Kaineder. Der Landesrat hat am Montag mit Infrastrukturministerin Leonore Gewessler den Pelletshersteller ÖkoFEN im Mühlviertel besucht.

 

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