Pogačar möchte den Giro d’Italia gewinnen, das ist auch das erklärte Ziel des gemeinsamen Arbeitgebers UAE Team Emirates. Großschartner soll den 25-jährigen Slowenen dabei nach Kräften unterstützen und vor allem gut über die Berge bringen, auf die der Oberösterreicher spezialisiert ist. Von denen gibt es bei der Italien-Rundfahrt mehrere.
2023 in sehr gutes Jahr
2023 sei „ein richtig gutes Jahr“ gewesen, sagt der gebürtige Marchtrenker, der mittlerweile in Linz lebt. Erst macht er bei der Tour de France in der Helferrolle einen ausgezeichneten Job, anschließend fuhr er einige Spitzenplätze ein. Obendrein gewann er in eindrucksvoller Manier die erstmals ausgetragene Europameisterschaft im Bergzeitfahren auf den Gotthard-Pass.
Magen-Darm-Grippe
Der Klassiker Paris–Nizza zum diesjährigen Saisonauftakt verlief hingegen nicht nach Wunsch. Eine Magen-Darm-Grippe hatte Großschartner im Vorfeld geplagt und arg geschwächt. So wurde es mit der schon zweimal geschafften Top-Ten-Platzierung nichts, es reichte am Ende nur zu Rang 30. Die Enttäuschung darüber währte aber nur kurz. Dass es an den letzten zwei Tagen schon wieder recht rund lief, nimmt der 30-Jährige als Mutmacher mit.
Katalonien-Rundfahrt
In der kommenden Woche steht die Katalonien-Rundfahrt an. „Sieben Etappen, sehr berglastig, ziemlich schwierig“, bringt es Großschartner auf den Punkt. Anschließend geht es für drei Wochen zum Höhentrainingslager nach Spanien in die Sierra Nevada, danach via Tour de Romandie in der Schweiz zur großen Italien-Schleife. Der Giro startet am 4. Mai in Turin und endet drei Wochen später in Rom. Dazwischen liegen rund 3.000 Kilometer und sieben Bergankünfte.
Auf das Stilfser Joch
Den höchsten Punkt erreicht die Tour auf der 16. Etappe. Da gilt es den Passo dello Stelvio, das Stilfser Joch, zu erklimmen: 20,2 Kilometer immer nur bergan auf 2.578 Meter, 39 Kehren, durchschnittlich 7,2 Prozent Steigung. Alles in allem sei der Giro heuer aber nicht so extrem wie in den vergangenen Jahren, es gebe weniger überlange Etappen, freut sich Großschartner: „Du kannst aggressiver fahren, es wird viel mehr zur Sache gehen.“
Tour de Suisse
Nach dem Giro wird Großschartner auch in diesem Jahr da und dort wieder auf eigene Rechnung fahren dürfen, etwa bei der Tour de Suisse. Außerdem stehen die Olympischen Spiele in Paris an. Selbstverständlich wäre er gerne dabei, sagt er, zumal er Tokio vor vier Jahren auslassen hatte müssen. Österreich stehen zwei Startplätze zu, die Entscheidung liegt beim Radsportverband.
Kaffee ist eine Leidenschaft
Apropos Kaffee. Für den habe er „eine ziemliche Leidenschaft“, erzählt Großschartner. Darum hat er auf der Tour stets einen Handkocher und drei, vier verschiedene Sorten im Gepäck. Nach den Anstrengungen bei Paris–Nizza freute er sich auf ein paar Ruhetage, Zeit mit Freundin Sabrina und Familie – und auf die neue Kaffeemaschine, die zu Hause auf ihn wartete.
Kommentare