Großschartner startet zweimal in Paris

Felix Großschartner beim Einzelzeitfahren bei der Tour de Suisse
Nach dem Schock auf dem Großglockner blickt der Linzer Radrennfahrer auf die Olympischen Spiele in Paris. Von Gerhard Marschall.

„Das ist das Schlimmste, was passieren kann“, steht der Radrennfahrer Felix Großschartner noch immer unter dem Eindruck der Tragik bei der Österreich-Rundfahrt: Auf der Abfahrt vom Großglockner stürzt der 25-jährige Norweger André Drege und stirbt an der Unfallstelle.

Der Beruf des Radprofis sei zweifellos mit Gefahren verbunden, weiß Großschartner: „Man fährt immer am Limit und muss froh sein, wenn man gut ins Ziel kommt.“ Aufzuhören sei in solchen Schockmomenten dennoch kein Thema: „Man darf nicht zu viel darüber nachdenken.“

Staatsmeister in Königswiesen

Das Rad dreht sich immer weiter. Der gebürtige Marchtrenker, der in Linz lebt, ist einer der 80 Athletinnen und Athleten, die Österreich bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten werden. Die Spiele hätten im Profiradsport nicht denselben Stellenwert wie etwa die Tour de France, sagt Großschartner: „Für mich persönlich ist das aber schon etwas ganz Großes, das du vielleicht nur einmal erlebst.“ Der 30-jährige Oberösterreicher wird zweimal an den Start gehen: beim Straßenrennen über 273 Kilometer mit Start und Ziel nahe dem Eiffelturm und beim 32-Kilometer-Einzelzeitfahren durch die Innenstadt.

Großschartner startet zweimal in Paris

Staatsmeister in Königswiesen, neben ihm Anna Königshofer

In dieser Disziplin hat er vor Kurzem in Königswiesen die Staatsmeisterschaft überlegen gewonnen. „Es wäre ein bisschen unrealistisch, wenn ich sage, ich will eine Medaille“, zählt sich Großschartner da wie dort nicht zu Favoriten. Aber: „Ich kann schon für eine Überraschung sorgen.“ Da keine Profiteams am Start seien, gehe es weniger kontrolliert zu und seien die Favoriten früher auf sich allein gestellt.

Edelhelfer von Podgacar

Er weiß, wovon er spricht, ist er doch im UAE Team Emirates Edelhelfer von Kapitän Tadej Pogačar. Ihn hat er zuletzt beim Giro d’Italia über die Berge getragen. Im Übrigen war er bei der Italien-Rundfahrt auch zu Sturz gekommen, er konnte aber weiterfahren.

Kommentare