Mit gerade einmal 19 hat der Mühlviertler soeben einen ersten großen Karrieresprung gemacht: Von der Union St. Martin im Mühlkreis ist er zur SV Ried gewechselt, aus der viertklassigen OÖ-Liga auf die zweithöchste Ebene. Entscheidend sei für ihn vielmehr die sportliche Herausforderung gewesen. Und die Chance, ein langjähriges persönliches Ziel zu erreichen. „Das große Geld macht man in jungen Jahren sicher nicht.“
Große Umstellung
„Natürlich war es eine große Umstellung. Allein, was Umfang und Intensität des Trainings betrifft“, schildert Berger seine ersten Erfahrungen auf professionellem Niveau. „Das Spiel ist viel schneller und athletischer.“ Wohl habe er eine gute Grundfitness mitgebracht, dennoch seien die ersten zwei Wochen anstrengend gewesen. „Mittlerweile hat sich mein Körper gut daran gewöhnt.“
Zivildienst im Kindergarten
Im Übrigen ist Berger dabei, sich mit seinem neuen Umfeld vertraut zu machen. Mit dem gleichaltrigen Benjamin Sammer, ebenfalls Jungprofi, lebt er in Ried in einer WG. Wann immer es der Trainingsplan zulässt, fährt er aber heim nach Putzleinsdorf (Bez. Rohrbach) zu Freundin Elisa.
Nach der Matura am Rohrbacher Gymnasium im Vorjahr leistete Berger im Lembacher Kindergarten den Zivildienst ab. Bereits im Winter umwarben ihn die Rieder, damals für die Jungen Wikinger, die zweite Mannschaft der Schwarz-Grünen.
26 Tore in 42 Spielen
Weil sich ein Probetraining neben der Zivi-Arbeit nicht ausgegangen wäre, sagte er ab. „Vielleicht im Sommer“, hielt er sich freilich die Türe offen – und machte im Frühjahr mit 13 Meisterschaftstoren kräftig für sich Werbung. Insgesamt hat er für die St. Martiner in 42 Spielen 26-mal getroffen.
Berger ist ein klassischer Mittelstürmer, „das ist meine Lieblingsposition“. Auch beim neuen Arbeitgeber hat er sich auf Anhieb als Goalgetter bestens eingestellt, drei Tore in vier Vorbereitungsspielen sind eine klare Ansage. Er weiß jedoch, dass die Konkurrenz groß ist.
Sechs Stürmer im Kader
Sechs Angreifer stehen im Kader. „Es wird sicher schwierig, dass ich meine Minuten bekomme“, sieht Berger die Dinge realistisch, aber nicht chancenlos: „Wer spielen wird, wird auch davon abhängen, ob alle fit sind.“ Außerdem könne er mit den Profis trainieren und bei den Jungen Wikingern in der Regionalliga Spielpraxis sammeln, mit ein Grund für den Wechsel nach Ried.
Ried will aufsteigen
Die SV Ried geht mit großen Ambitionen in das neue Spieljahr. Am kommenden Freitag steigt die Heimpremiere gegen Horn. Am Ende sollen die Rieder ganz oben stehen. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga wurde vom Vereinsvorstand die Rückkehr dorthin innerhalb von zwei Jahren zum Muss erklärt. Länger lasse sich der Profibetrieb auf aktuellem Niveau in Liga zwei nicht finanzieren.
Youngster Berger möchte zum Erreichen des großen Ziels unbedingt beitragen, und das nicht nur als Zuschauer auf der Ersatzbank: „Früher oder später möchte ich bei den Profis spielen. Sonst brauche ich das nicht machen.“
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