Gewerkschafter sind über WK-Obmann entsetzt
Die Forderung des Welser Unternehmers (Resch & Frisch) und Wirtschaftskammer-Obmanns Josef Resch nach einer Abschaffung der Gewerkschaft, ließ auch am Freitag die Wogen hochgehen. Wie berichtet, hatte Resch in einem Interview mit einem regionalen TV-Sender gesagt: "Im Süden der USA ist die Gewerkschaft inzwischen verboten worden, ja. Ich wäre dafür, dass wir das bei uns auch machen." Für eine Stellungnahme war Resch wegen einer Auslandsreise auch am Freitag nicht erreichbar.
Peter Casny, Landesvorsitzender der Fraktion christlicher Gewerkschafter, zeigt sich über den Parteifreund entsetzt: "Wer gerade in schwierigen Zeiten mit solchen Forderungen an die Öffentlichkeit tritt, dessen Demokrativerständnis muss in Frage gestellt werden." Eine solche Meinungsäußerung eines Interessensvertreters sei sozialpartnerschaftlich untragbar. Er erinnert daran, dass das Recht, Gewerkschaften zu bilden, unter anderem in der europäischen Menschenrechtskonvention abgesichert sei. "Dieses Recht ist essenzieller Bestandteil der Demokratie", sagt Casny.
Es sei bestürzend, "wenn offenbar aus interessenspolitischen Gründen Grundwerte unseres demokratischen Staatsgefüges in Frage gestellt werden. Die Zerschlagung der organisierten Arbeiterbewegung ist ein zentrales Element faschistischen Gedankenguts. Wer mit solchen Ideen sympathisiert, hat in einem öffentlichen Amt nichts verloren", meint Rudolf Spitzer, Gewerkschafter und Antifa-Vorstandsmitglied.
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