"Wie in alten Zeiten": Essen beim Syrer auf der Landstraße

Syrisches Restaurant Ayam Zaman, Linz
Große Karte, gutes Essen, orientalisches Ambiente mit Shisha-Pfeife am Nachbartisch. Und die stört gar nicht.

Gerade ist wieder so viel von "Fremden" die Rede, die - wie Halloween-Kinder - durch Österreich ziehen und etwas gratis haben wollen. Zeit, wieder jemand "Fremden" einen Besuch abzustatten. 

Es wird das Ayam Zaman, ein gar nicht fremdes orientalisch-syrisches Lokal, versteckt im Palais Mannstorf, ein für den Architekten Johann Michael Prunner charakteristischer dreigeschoßiger Bau mit neun Achsen an der Landstraße aber nur fünf Achsen an der Bischofstraße. 

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Der Name des Lokals ist Programm, Ayam Zaman bedeutet "wie in alten Zeiten", also, als es noch keine Fertigkost gegeben hat. "Wir kochen frisch und mit Liebe", versichern uns die Besitzer. 

Ende Oktober ist am diesem Montagabend nicht so viel los, eine internationale Studentengruppe feiert Geburtstag, vier Burschen spielen mit großer Begeisterung Karten, einige andere Tische sind besetzt. 

Sogar im Freien, im netten Gastgarten, lässt es sich noch gut sitzen - die (nicht so besonders schönen) Plastikwände schützen doch ein wenig vor der Kälte. Auf einem Tisch sitzen zwei junge Männer, sie rauchen Shisha, die Kellnerin fragt, freundlich, ob das eh nicht stört. Nein, tut es nicht. Ganz im Gegenteil. 

Syrisches Restaurant Ayam Zaman, Linz

Syrisches Restaurant Ayam Zaman, Linz

Syrisches Restaurant Ayam Zaman, Linz

Syrisches Restaurant Ayam Zaman, Linz

Syrisches Restaurant Ayam Zaman, Linz

Syrisches Restaurant Ayam Zaman, Linz

Die Speisekarte ist ein wunderbares Abbild der vielfältigen syrischen Küche. Wo anfangen? Am Besten mal mit einer Mezzeh (Mäsa Extra um 16,90 Euro, Mäsa Royal um 19,90 Euro), um möglichst vieles durchzuprobieren.

Alle Vorspeisen durchkosten

 Fünf kalte und eine warme Vorspeise gibt es bei der kleinen Variante. Zum selbst Auswählen. Obligatorisch kommt "Hommous" (6,90 Euro, wenn man es extra bestellt) auf den Tisch, dazu "Baba Ghanoug", gegrillte Melanzani mit Zwiebeln, Tomaten und Kräutern. Unglaublich, wie erfrischend pürierte Melanzani schmecken können.

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Zum Hommous passt "Muhammara" perfekt, eine rote Paprikapaste mit Walnüssen und Granatapfelsirup, jeden einzeln ein Genuss, zu einer Fusion zusammengefügt erfreuen sie den Gaumen noch viel mehr. 

Im alkoholfreien Lokal wird als Getränk arabischer Chai Tee mit Zimt und Nelke empfohlen - und er passt wirklich gut zum Essen. Und ist in dem gereichten Becher wunderbar anzusehen.

Syrisches Restaurant Ayam Zaman, Linz

Ganz große Klasse: "Yalange", die gefüllten Weinblätter (7,90 Euro als eigene Vorspeise). So saftig, so würzig, so frisch. Eine unbedingte Empfehlung. Und als Abrundung "Khiyar bil laban", Joghurt mit Gurke und Minze. Fast ein bisschen zu flüssig geraten, aber geschmacklich am Punkt.

Auswahl aus der guten syrischen Küche

Von der umfangreichen Seite der warmen Vorspeisen wird es "Kibbeh Maklieh" (8,90 Euro), fast oberösterreichisch: frittierte Weizenschrotbällchen, gefüllt mit Rinderfaschiertem, Zwiebel und Walnüssen. Eine hervorragende Wahl. 

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Zur Auswahl hätte es noch Teigtaschen, in Brot gerollte syrische Rindfleischwürstchen oder gebratene Kartoffel mit Chili und Koriander gegeben - die werden beim nächsten Mal getestet. 

Unter den syrischen Spezialitäten der Favorit: "Kabsa", 400 Gramm Lammstelze in der Basmatireispfanne mit Karotten, Rosinen, Nüssen, grünem Paprika und Tomatensauce (22,90 Euro). 

Besonders erwähnenswert: Das Lokal hat Montag bis Sonntag, von 11 bis 24 Uhr durchgehend geöffnet, Küche bis 22.30 Uhr. Und werktags gibt es ein Mittagsbuffet um wohlfeile 11,90 Euro. 

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