Gasbohrungen in Molln: "Die Landschaft wäre nicht wiederzuerkennen"

Von Anna Perazzolo und David Retzer
Franz Maier ist Präsident des Umweltdachverbandes und stammt selbst aus Molln. Er kritisiert das Projekt.
KURIER: Was halten Sie von den Plänen von ADX?
Franz Maier: Ich sehe die Probebohrung als Türöffner für eine Erdgasförderung, die unvereinbar mit den Klimazielen und diesem Standort in der Nähe des Nationalparks ist. Man würde auch nicht vor dem Stephansdom eine Gasbohrung machen oder ein Windrad aufstellen. So wie unsere Kulturgüter sollten auch unsere Nationalpark geschützt werden.
Was sind mögliche Folgen der geplanten Bohrungen?
Bereits die Probebohrungen würden einen unglaublichen Schaden bewirken. Wenn wirklich Gas gefunden werden sollte, würde es nicht bei einer Bohr-Stelle bleiben. Dann kann man hier von einer industriellen Gasabbau-Stätte sprechen. Mit Schwerverkehr, Lärm und Abgasen. Zudem müssten Straßen asphaltiert und Leitungstrassen gebaut werden, die das Gas abtransportieren. Ganz zu schweigen von den Folgen für die Tierwelt. Die Landschaft wäre nicht wiederzuerkennen, das muss allen klar sein, die die Hoffnungen haben, dass die Gas- und Energiekrise durch diesen Fund beantwortet werden könnte.
Sind die Probebohrungen überhaupt zu verhindern?
Ob sie rechtlich zu verhindern sind, wird sich erst zeigen. Das Mineralrohstoffgesetz, das den gesetzlichen Rahmen für die Erdgas- oder Erdölförderung vorgibt, sieht keine Mitwirkung der Bevölkerung oder der Gemeinde vor. Deswegen wird es sehr schwierig oder gar unmöglich, die Probebohrung zu verhindern.
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