Fußball-Profi rettete Jungkicker das Leben

Mehmet Aliji und Emin Sulimani (re.) handelten spontan und besonnen
17-Jähriger drohte zu ersticken. Emin Sulimani gelang es, dessen Atemwege freizulegen.

Es war ein unglücklicher Zusammenprall zweier Nachwuchskicker beim Upper Austria Cup am Mittwoch auf dem Fußballplatz des WSC Hertha in Wels. Der mazedonische U-17-Spieler Zubeir Neziri wurde von einem stürzenden LASK-Kicker unabsichtlich mit dem Knie am Kopf getroffen – die Auswirkungen waren fatal. Zum allgemeinen Entsetzen von Mitspielern und Zusehern brach der junge Mann reglos zusammen. Beim Stand von 1:0 für Mazedonien musste das Match 20 Minuten nach Spielbeginn abgebrochen werden.

An Fußball verschwendete zu dem Zeitpunkt ohnehin niemand mehr einen Gedanken. Die Bestürzung bei den rund 90 Augenzeugen war enorm, Verzweiflung machte sich breit. Unter den Zuschauern befand sich auch der rekonvaleszente Profi-Fußballer Emin Sulimani (Ex-SV-Ried, Austria Wien, LASK, Admira Mödling). Er und ein paar andere reagierten glücklicherweise spontan und besonnen. „Mir war sofort klar, dass der junge Mann keine Luft kriegt und in akuter Lebensgefahr schwebt.“ Gemeinsam mit Freunden und Verwandten kümmerte er sich bis zum Eintreffen des Notarztes um den bewusstlosen Mazedonier.

„Der Mehmet Aliji hat ihm den Mund geöffnet, und ich hab ihm die Zunge herausgeholt und seine Atemwege freigelegt.“ Dem 17-Jährigen sei als Folge der nach der Gehirnerschütterung erlittenen Bewusstlosigkeit die Zunge in den Hals gerutscht. „Sein Zustand war ziemlich instabil.“

Die Situation sei dramatisch gewesen – vor allem, weil zur gleichen Zeit auch ein 16-jähriger Teamkollege von Neziri – vermutlich vor Aufregung – ebenfalls umkippte. „Er hat einen Krampf erlitten und die Besinnung verloren“, erzählt Sulimani.

Besuch im Spital

Als schließlich das Notarztteam am Fußballplatz eintraf, hatte sich Neziris Zustand dank der fachkundigen Betreuung schon ein wenig gebessert. „Er ist dann mit einem Rettungshubschrauber ins Klinikum Wels geflogen worden, den anderen hat man in einem Rotkreuz-Fahrzeug dorthin gebracht.“

Fußball-Profi rettete Jungkicker das Leben
Lebensrettung, Fußballer drohte zu ersticken, Rettungshubschrauber Einsatz am Fußballplatz in Wels-Neustadt, Wels, OÖ
Am Donnerstag konnte Sulimani sie gemeinsam mit anderen Helfern im Spital besuchen „Sie sind mittlerweile über den Berg und haben sich sehr gefreut, uns zu sehen.“ Falls die ärztlichen Tests positiv ausfallen, können sie heute in häusliche Pflege entlassen werden.

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